Platz für Pflanzen: Der Gehsteig als kleiner Garten
Wer durch die Theresiengasse im 18. Bezirk spaziert, geht an mehr als ein Dutzend Pflanzentöpfen vorbei, die am Gehsteigrand stehen.
Wer die aufgestellt hat? Niemand geringerer als engagierte Anrainer. Darunter befindet sich auch Katrin Pfleger. Die Grafikerin hat sich schon immer dafür interessiert, wie sie ihr Umfeld grüner machen könne, obwohl sie keinen Balkon hat.
Angefangen hatte sie mit der Gestaltung und Begrünung ihres Fensterbretts. Über eine Informationsveranstaltung ist sie 2021 dann der Agenda-Gruppe „1000 Blätter und me(e)hr“ beigetreten, die sich 2017 aus Anrainern Währings zusammenfand. Diese hatten die Idee, einfach den Gehsteig zu nützen, um Töpfe aufzustellen.
„Nicht alle haben Balkone oder selbst Bäume in der Straße“, sagt Pfleger. Auf eigene Kosten stellten sie ihre Töpfe auf und verschönerten die Straße. Wie das funktioniert? Man müsse eine Genehmigung bei der MA 46 (Verkehrsorganisation und technische Verkehrsangelegenheiten) anfragen, erklärt sie. Das notwendige Formular findet man auch auf der Seite agendawähring.at.
So die Stadt die Fassadenbegrünung Berta genannt hat, haben auch die Töpfe einen eigenen Namen: „Theresia“. Die einzige Voraussetzung für eine Topf-Aufstelllung sei die Breite des Gehsteigs. Die zwingend erforderliche Gehsteigbreite von mindestens zwei Metern muss erhalten bleiben. Sofern neben dem Gehsteig schräg geparkt wird, muss die restliche Gehsteigbreite 2,50 Meter betragen. Die maximale Höhe der Töpfe und Tiefe beträgt 50 Zentimeter.
Nach der Antragsstellung zahlt man 30 bis 100 Euro. „Wir wollen, dass auch andere Gassen mit Theresien erblühen“, sagt Pfleger. Die ersten drei, die den Antrag an die Gruppe schicken, bekommt die Gebühren bezahlt. Die Bearbeitung des Antrags dauert bis zu sechs Wochen.
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