Platz für Pflanzen: Der Gehsteig als kleiner Garten

Bunte Blumenkästen schmücken einen Gehweg vor einem Gebäude.
In der Theresiengasse stellen Bewohner Pflanzen für das Mikroklima auf

Wer durch die Theresiengasse im 18. Bezirk spaziert, geht an mehr als ein Dutzend Pflanzentöpfen vorbei, die am Gehsteigrand stehen.

Wer die aufgestellt hat? Niemand geringerer als engagierte Anrainer. Darunter befindet sich auch Katrin Pfleger. Die Grafikerin hat sich schon immer dafür interessiert, wie sie ihr Umfeld grüner machen könne, obwohl sie keinen Balkon hat.

Angefangen hatte sie mit der Gestaltung und Begrünung ihres Fensterbretts. Über eine Informationsveranstaltung ist sie 2021 dann der Agenda-Gruppe „1000 Blätter und me(e)hr“ beigetreten, die sich 2017 aus Anrainern Währings zusammenfand. Diese hatten die Idee, einfach den Gehsteig zu nützen, um Töpfe aufzustellen.

Zwei bepflanzte, orangefarbene Töpfe stehen vor einer blauen Wand.

Mach den Gehsteig grün

Die Agenda Gruppe "1.000 Blätter me(e)hr" hat 2021 das Projekt „Theresia – mach deinen Gehsteig grün“ gestartet.

Eine ruhige Wohnstraße mit bunten Pflanzkästen und geparkten Autos.

Gehsteig als Vorgarten

Es wurden Theresias - Blumentröge - am Gehsteig entlang der Hausfassaden als Mikrovorgärten aufgestellt. Der Gehsteig ist öffentlicher Grund.

Blumenkästen stehen am Straßenrand, ein Schild wirbt für „Theresia – Mach deinen Gehsteig grün!“.

Theresia

Alle Bewohner  haben – mit Genehmigung des Magistrats – die Möglichkeit, solche Töpfe aufzustellen. Wichtig dabei ist die Breite des Gehsteigs.

Ein Schild mit der Aufschrift „Pflanz hier was!“ liegt neben einem Farbbehälter und einer grünen Linie.

50 Centimeter breite Töpfe, 2,5 breiter Gehsteig

Wer unsicher ist, ob der Gehsteig breit genug für eine Theresia ist, findet auf der Projektseite einen Stadtplan, wo derzeit für einen Teil von Währing eingezeichnet ist, welche Gehsteige breit genug sind.

Auf dem Gehweg befinden sich ein QR-Code, eine Blume, der Schriftzug „Pflanz hier was!“ und ein Blatt.

Drei genehmigte Anträge werden übernommen

Die Agenda-Gruppe zahlt die Beiträge von den ersten drei eingesendeten Anträge.

„Nicht alle haben Balkone oder selbst Bäume in der Straße“, sagt Pfleger. Auf eigene Kosten stellten sie ihre Töpfe auf und verschönerten die Straße. Wie das funktioniert? Man müsse eine Genehmigung bei der MA 46 (Verkehrsorganisation und technische Verkehrsangelegenheiten) anfragen, erklärt sie. Das notwendige Formular findet man auch auf der Seite agendawähring.at.

So die Stadt die Fassadenbegrünung Berta genannt hat, haben auch die Töpfe einen eigenen Namen: „Theresia“. Die einzige Voraussetzung für eine Topf-Aufstelllung sei die Breite des Gehsteigs. Die zwingend erforderliche Gehsteigbreite von mindestens zwei Metern muss erhalten bleiben. Sofern neben dem Gehsteig schräg geparkt wird, muss die restliche Gehsteigbreite 2,50 Meter betragen. Die maximale Höhe der Töpfe und Tiefe beträgt 50 Zentimeter.

Nach der Antragsstellung zahlt man 30 bis 100 Euro. „Wir wollen, dass auch andere Gassen mit Theresien erblühen“, sagt Pfleger. Die ersten drei, die den Antrag an die Gruppe schicken, bekommt die Gebühren bezahlt. Die Bearbeitung des Antrags dauert bis zu sechs Wochen.

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