Kokain in der Pizzeria? Wirt beteuert Unschuld

Kokain in der Pizzeria? Wirt beteuert Unschuld
Pizzeriabetreiber soll Koks an Gäste verkauft haben. Verhandlung nächste Woche.

Ich bin unschuldig“, sagt jener Pizzeria-Wirt, der als mutmaßlicher Kokain-Dealer seit Ende Februar in Untersuchungshaft sitzt. Wie berichtet, soll der gebürtige Tunesier in seinem Büro in der Wiener Innenstadt regelmäßig Kokain an seine Stammgäste verkauft haben. „Das stimmt alles überhaupt nicht“, sagt der Gastronom im Telefonat mit dem KURIER.

Kokain in der Pizzeria? Wirt beteuert Unschuld
Der Beschuldigte Sami M.
Die Pizzeria in der Nähe vom Karlsplatz ist ein beliebter Treffpunkt von Staatsoper-Besuchern. Auch Künstler, Musiker und Prominente kommen hier manchmal zum Essen vorbei. Die Kriminalbeamten hatten allerdings den Verdacht, dass einigen Gästen neben den italienischen Spezialitäten auch Kokain serviert wurde. Im vergangenen Jahr nahmen sie die Ermittlungen auf.

Bei mehreren „Scheinkäufen“ habe der 45-Jährige den verdeckten Ermittlern insgesamt 33 Gramm Kokain verkauft. Außerdem wird der Tunesier laut Polizei von mehreren Abnehmern zum Teil mit mehrmaligem Verkauf von Kokain belastet. Er soll von ihnen jeweils 90 Euro pro Gramm kassiert haben. Insgesamt zehn verdächtige Abnehmer sind der Exekutive bekannt. Darunter soll auch eine bekannte Moderatorin sein. Sie streitet das allerdings alles ab.

Verhandlung

Bereits nächste Woche findet die Hauptverhandlung am Landesgericht Wien statt. Die Anklage wirft dem Gastronomen Verkauf von Kokain in insgesamt sieben Fällen vor. Weiters steht ein versuchter Deal, eine Weitergabe und drei Mal Besitz des weißen Pulvers in der Anklageschrift. Außerdem soll der Tunesier einem Mann einen gefälschten ungarischen Reisepass besorgt haben.

Der Wirt selbst gibt sich optimistisch: „Nächste Woche komme ich wieder raus.“ Auch die Mutter des Angeklagten ist von seiner Unschuld überzeugt: „Er ist kein Dealer“, sagt sie mit Tränen in den Augen. „Wenn er Drogen verkauft hätte, hätte er Geld. Aber er kann noch nicht mal seine Miete und seinen Anwalt bezahlen.“ Dem Lokal droht eine Zwangsräumung.

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