Pinker Minister präsentiert die ganz grüne Schule im roten 3. Bezirk

Das neue Gymnasium in der Otto Preminger Straße.
Die neue Schule wird Platz für 36 Klassen, drei Turnsäle und viele Freiflächen haben, 2027 soll sie fertig sein.

Die Baustelle ist groß. Sehr groß. Zwischen Landstraßer Gürtel und Landstraßer Hauptstraße entsteht ein neues Stadtviertel mit dem klingenden Namen "Village im Dritten". Wobei man sagen muss: Von einem Dorf sind wir hier weit entfernt. 

Große Wohnblöcke - zumeist noch im Rohbau - dominieren das Areal, das über zahlreiche Baufelder erschlossen wird - beim Village im Dritten handelt es sich um den allerletzten Teil der Erschließung der sogenannten "Aspanggründe", auf denen sich einst der Aspangbahn-Bahnhof befunden hat, auch Reste des Wiener Neustädter Kanals wurden bei der seit über 15 Jahren dauernden Erschließung des Areals entdeckt. 

Baustelle Quartier im Dritten, Wien Landstraße.

Lastwägen rollen in die Baustelle, auf der die neue Schule entsteht. 

Riesige, zumeist rote Baukräne überragen die Baustelle, Lastwägen und Betonlieferwägen rollen unentwegt über die Otto Preminger Straße in die Baustelle. Unersättlich sind die Baugruben nach dem grauen Gold. 

Im Juli erst sind die ersten Schlüssel an neue Dorfbewohnerinnen und -bewohner übergeben worden. Ihr "Village" wird noch länger eine Baustelle sein. 

Aber dort, wo irgendwann die Hausnummer 24 sein wird, ist heute ziemlich aufgeräumt. Für einen zukunftsträchtigen Spatenstich. 

Moderne AHS für über 1.000 Schülerinnen und Schüler

Nach Entwürfen des Architekturbüros Kronaus Mitterer entsteht in den kommenden zwei Jahren auf der letzten Baustelle des Areals eine moderne AHS mit 36 Klassen, drei Normturnsälen und vielen Freiflächen

Das Schulgebäude soll zur Landstraßer Hauptstraße "eine klare Kante als Quartierabschluss bilden und fällt nach innen in einer großzügigen Terrassenlandschaften ab", beschreiben die Architekten ihr Werk.

Neben den Terrassen und den ebenerdigen Freiflächen wird auch die Dachfläche als Sportbereich genutzt, der Haupteingang in die Schule wird geschützt durch einen großen überdachten Vorplatz über die Otto-Preminger-Straße erfolgen. 

Aber nicht nur Dach- und Freiflächen sind grün. Auch bei der Energie will man neue Maßstäbe setzen. Mit 500 Erdwärmesonden und riesigen PV-Anlagen soll ein großer Teil der Energie - die Planer sprechen von bis zu 80 Prozent - direkt vor Ort erzeugt werden, weist BIG-Geschäftsführer Gerald Beck auf die zukunftsweisende Qualität des Gesamtprojekts und der Schule hin. 

Grüne Energie zur Selbstversorgung

So werden unter dem Schulgebäude zur Eigennutzung weitere 24 Geothermie-Sonden mit einer Gesamtlänge von 3.600 Metern angelegt sowie eine PV-Anlage mit 95 kWp am Schuldach installiert. Für den Neubau, der im klimaaktiv Gold Standard errichtet wird, finde keine zusätzliche Flächenversiegelung statt. Die BIG hat dazu erstmals auch eine Energiegemeinschaft mit der Wien Energie gegründet.

Minister Wiederkehr (2.v.l.) beim Spatenstich für die neue Schule im "Village im Dritten".

BIG Geschäftsführer Gerald Beck, Bildungsminister Christoph Wiederkehr (Neos), Regina Breitenfeld von der Bildungsdirektion Wien und Bezirksvorsteher Erich Hohenberger (SPÖ) beim Spatenstich.

Zu den 38 Schulen im Bezirk Landstraße kommt nun ein weiteres Gymnasium dazu. "Das Gymnasium ist wichtig", betont Bildungsminister Christoph Wiederkehr (Neos), "es wird ein Flaggschiff für über 1.000 Schülerinnen und Schüler und mehr als 100 Lehrerinnen und Lehrer."

Projekt mit privatem See verhindert

Davon ist auch Erich Hohenberger überzeugt. Der SPÖ-Bezirksvorsteher glaubt erst jetzt, mit dem Spatenstich, wirklich daran, dass die Schule gebaut wird. Und er plauderte beim Spatenstich aus dem sprichwörtlichen Nähkästchen: "Vor vielen Jahren hat der britische Architekt Norman Foster hier einen See mit ein paar Häusern bauen wollen." Weil die Öffentlichkeit ausgeschlossen werden sollte, wurde das Projekt nicht realisiert, erinnert sich Hohenberger. 

Dass das Areal entwickelt wird, sei ein Muss gewesen. An der Stelle könne nicht nur "eine Gstetten bleiben, auf der nur Unkraut wächst und immer neue Tierarten entdeckt werden".

Insgesamt entstehen in diesem "Village im Dritten" 2.000 Wohnungen, 39.000 Quadratmeter  Büro-, und Gewerbeflächen sowie eben diese Schule und zwei Kindergärten. Das Herzstück des Areals bilde ein etwa zwei Hektar großer Park.

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