Partyhütte in Wien als Schwarzbau: Keine Strafe für Gastronomen

FPÖ-Obmann Herbert Kickl samt blauer Gefolgschaft fahnenschwingend vor einer urigen Almhütte – und das mitten in Wien. Die Bilder des Wahlsiegers im rustikalen Rahmen gingen durch die Medien.
Bei der Almhütte handelte sich um die "Salzburg Land Alm“ der Stiegl-Ambulanz im Alten AKH, die sich nach KURIER-Recherchen allerdings als Schwarzbau entpuppte – mit entsprechender Aufregung.
Mittlerweile hat Gastronom Heinz Pollischansky („Centimeter“) mitsamt der Almhütte das Feld geräumt – planmäßig, wie er schon im Oktober ankündigte. Denn sein Pachtvertrag mit der Salzburger Biermarke endete zum Jahreswechsel. Einen Schwarzbau auf der lukrativen Gastgarten-Fläche im Uni-Campus sah der Kurzzeit-Politiker („Liste WWW“) nicht. „Das ist ein Blödsinn“, meinte Pollischansky.
Die Wiener Baubehörde war anderer Ansicht und verlangte „die Abtragung der konsenslosen Hütte“: Diese sei mittlerweile erfolgt und daher das Verfahren beendet, so MA-37-Leiter Gerhard Cech. Bleibt die Frage nach der Strafe – immerhin stand die Almhütte fast ein Jahrzehnt lang offenbar rechtswidrig an besagter Stelle und fungierte als Umsatzmaximierer. Doch eine Pönale gibt es nicht.
"Können verschulden nicht nachweisen"
„Da unserem Bauauftrag zur Entfernung innerhalb der gesetzten Frist nachgekommen wurde, ist keine Einleitung eines Strafverfahrens vorgesehen. Die Betreiberin des Gastronomiebetriebes behauptet, von der Bewilligungsfreiheit der Hütte ausgegangen zu sein, und wir haben keine Beweise vom Gegenteil, sodass wir ein Verschulden nicht nachweisen können, was aber für ein Strafverfahren Voraussetzung ist“, erklärt Cech.
Im Mai soll übrigens der Neustart der Stiegl-Ambulanz erfolgen: Mit Philipp Pracser und Miridon Berisha von der Litus-Group, die sich mit Betrieben wie „Augenweide“ und „Die Allee“ einen Namen gemacht haben. Hüttengaudi im Gastgarten wird es dann aber wohl nicht mehr geben.
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