Bilanz: Nach dem Kirtag ist vor dem Kirtag

Kirtag/Neu
Mehr Familien, viel Müll und überraschend viel Bier – so fällt die Bilanz des Weinbauvereins Neustifter Kirtag aus.

Zusammenfassung

  • Der Kirtag in Neustift am Walde verlief erfolgreich, besonders die neue Kinderecke und Kartenzahlung wurden positiv aufgenommen.
  • Verbesserungsbedarf gibt es bei Müllentsorgung und WC-Anlagen, da diese zu Stoßzeiten an ihre Grenzen stießen.
  • Für die Zukunft sind ein Ausbau des Familienangebots und mehr Kunsthandwerksstände geplant, während Bier zunehmend beliebter wird.

Von Johanna Worel

Die Rathstraße ist wieder leer, die Busse fahren wie gewohnt und Neustift am Walde gehört wieder den Bewohnern statt den Kirtagsgästen. Vier Tage Ausnahmezustand sind vorbei – der Weinbauverein zieht Bilanz. Michael Eischer erzählt im Gespräch mit dem KURIER, was gut funktioniert hat und wo noch nachgebessert werden muss.

Kirtag/Neu

Aufstellen des Kirtagbaumes

Erwartungen erfüllt

Insgesamt habe der Kirtag die Erwartungen heuer erfüllt, so Eischer. Besonders zufrieden ist man mit der neuen Kinder-Ecke: „Wir wollten den Fokus wieder stärker auf Familien legen, und das ist uns gelungen.“ Vor allem am Sonntag sei der Bereich sehr gut angekommen. Für nächstes Jahr ist daher ein Ausbau in Planung – mit mehr Platz, zusätzlichen Angeboten für Kinder und einem noch breiteren Familienprogramm.

Die Kinder-Ecke war ein Erfolg.

Die Kinder-Ecke war ein Erfolg. 

Ein weiterer Service der besonders gut ankam war die Möglichkeit der Kartenzahlung.  Es  sei „wie eine Bombe eingeschlagen“. Für die Standler bedeutete das einfachere Abläufe, für die Besucher weniger Sorgen um ausreichend Bargeld. 

Auch die Polizei zeigte sich im Zuge ihrer Bilanz äußerst zufrieden, wie der KURIER am Montag bereits berichtete. Abgesehen von ein paar kleineren körperlichen Auseinandersetzungen sei alles reibungslos verlaufen. „Die Beamten haben sogar gemeint, so ein problemloser Ablauf sei für Österreich fast untypisch“, erzählt Eischer.
 

"Hiatabaum" 2025

Umzug des "Hiatabaum"

Kritkpunkte

Ganz ohne Kritik fällt die Bilanz jedoch nicht aus. Vor allem bei der Müllentsorgung müsse man nachschärfen: Pfandbecher und Abfälle hätten sich stellenweise schneller gestapelt, als sie weggeräumt werden konnten. 

Auch die WC-Anlagen waren ein Thema. Zwar wurden die Dixi-Klos täglich entleert und gereinigt, zu den Stoßzeiten am Abend stießen sie aber an ihre Grenzen. Wenn die Straße voller Menschen ist, können die Reinigungsfahrzeuge schlicht nicht zufahren. „Das sind Dinge, die wir fürs nächste Jahr besser in den Griff bekommen müssen“, sagt Eischer.

Lebkuchenherzen

Verbesserungen

Für die kommenden Jahre schmiedet der Weinbauverein bereits konkrete Pläne. Neben dem Ausbau der Kinderecke will man den Kirtag wieder stärker zu einer Einkaufsstraße machen. Besonders wünscht man sich mehr Aussteller aus dem Kunsthandwerk – damit zwischen Spritzer und Schaumrolle nicht nur gegessen und getrunken, sondern auch gestöbert und gebummelt werden kann.

Eingang des Kirtags bei dem Kreisverkehr Agnesgasse.

Eingang des Kirtags bei dem Kreisverkehr Agnesgasse.

Bier zählt mittlerweile zu Favoriten

Dass der Wein im Mittelpunkt steht, versteht sich von selbst. Auffällig war aber, dass das Bier heuer deutlich an Beliebtheit gewonnen hat und stärker nachgefragt als in den vergangenen Jahren.

Und während das Leben in der Rathstraße wieder Alltag wird, denken die Organisatoren schon an 2026. Denn, so Eischer: „Nach dem Kirtag ist vor dem Kirtag.“

 

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