Neustart in der Wiener ÖVP
Vor einem Jahr hat man in der Wiener ÖVP noch von notwendiger Neugründung gemunkelt, am Samstag aber gab man unter dem neuen Obmann Manfred Juraczka beim 34. Landesparteitag unter dem Motto „Neustart“ ein kräftiges Lebenszeichen von sich.
Rund 680 Delegierte wählten im Messe Congress Center ihren neuen Obmann mit 92,9% und demonstrierten Aufbruchstimmung und selten erlebte Einigkeit.
In seiner von den Delegierten bejubelten Rede war von Besinnung auf die Werte der ÖVP – Eigenverantwortung, Eigentum und Einsatz – zu hören, aber auch, dass man die Stadt mitgestalten wolle. Juraczka: „Wir müssen eine bürgerliche Alternative zur vereinigten Linken von Rot-Grün werden.“
Und er schloss die FPÖ mit ein. Wegen deren Forderung nach 1500 € Mindestsicherung bezeichnete er sie sogar als „dritte linke Kraft“. Es gelte auch die bürgerliche Tugend der Sparsamkeit wieder zu bekräftigen.
Um den geringen Bekanntheitsgrad zu egalisieren, erklärte er zur Kritik, dass er direkt aus der Partei komme: „Ja, von wo soll ich sonst kommen? Vom Imageberater? Der Personal-Agentur? Aus der Wundertüte?Ich komme aus der ÖVP und bin darauf stolz.“
Volle Unterstützung
Die einzige Delegierten-Wortmeldung kam schon kurz davor von Gerhard Pfeiffer. Er will, dass über Listenplätze bei Wahlen die Bezirke selbst entscheiden: „Wir brauchen keine Quereinsteiger. Wir haben selbst gute Leute.“
Volle Unterstützung erhielten Juraczka und sein Team mit sechs Stellvertretern (Biach, Gerstl, Korosec, Kurz, Leeb und Mickel) von Parteiobmann Vizekanzler Michael Spindelegger: „Wir stellen Österreich und Wien wieder auf gesunde Beine!“
Mit der misslungenen Wahlhilfe durch Bund und NÖ beim Marek-Wahlkampf ging Finanzreferenten Ferry Maier hart ins Gericht: „Das war der schlechteste, aber auch teuerste Wahlkampf.“
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