Neue Regeln für E-Zigaretten: "Fühlen uns bevormundet"

Rund 150 Demonstranten machten gegen die neuen Regeln zur E-Zigarette mobil
Rund 150 Dämpfer machten gegen EU-Verordnung mobil.

Dampfen ist Nichtraucherschutz! - Mit Volldampf für die Freiheit!" Mit solchen Slogans machten die Befürworter der E-Zigarette am Freitag gegen eine neue EU-Richtlinie mobil. "Die neuen Konsumvorgaben gehen zu weit", erklärt Helmut Czernik, Pressesprecher des Österreichischen DampferClubs (ÖDC). Mit dem Protestmarsch wollten die knapp 150 Dämpfer nun auch die Gesundheitsministerin aufmerksam machen.

Derzeit ist die Verwendung von E-Zigaretten sowie deren Zusatzprodukte überhaupt nicht geregelt. Durch die neue Tabakproduktrichtlinie, die bis Mai 2016 in nationales Gesetz umgesetzt werden muss, soll die Verwendung nun erstmals reglementiert werden. Der Verkauf soll künftig, wie bei den Zigaretten, den Trafikanten übertragen werden. Die Größe der mit flüssigem Nikotin verkauften Fläschchen soll wiederum auf 10 ml beschränkt werden. "Die E-Zigaretten haben mit Tabak aber gar nichts gemeinsam", wirft Ferdinand Sebestyen ein.

Maßnahme ist ineffektiv

Die Meinung der teilnehmenden Dämpfer war daher einhellig. Eine Standardisierung des Konsums wird grundsätzlich befürwortet. "Durch diesen Vorschlag fühlen wir uns aber bevormundet", stellt Sebestyen klar. Die Wahrung des Jugendschutzes, mit dem das Ministerium für strengere Regeln wirbt, könne damit nicht sichergestellt werden. Denn schon jetzt habe Österreich die höchste Rate an jugendlichen Rauchern, verweist Czernik auf aktuelle Studien: "Und die Zigaretten werden unter anderem in Trafiken verkauft."

Für Leopold Kollmann steht jedenfalls fest: "Der Staat will damit nur wieder ein Geschäft machen." Denn durch die Übertragung des Verkaufsrechts an die Trafiken werde den privaten Händlern die Geschäftsgrundlage entzogen. "Hier wäre eine Sowohl-als-auch-Lösung sinnvoll", ist Kollmann überzeugt. Zudem würde man durch die kleineren Fläschchen nur Unmengen an Müllbergen produzieren.

Angesichts der Argumente rechnen viele der Teilnehmer, dass die Richtlinie noch abgeändert wird. „In den E-Dampfgeräten ist kein Tabak drin, somit kann es nicht unter die Tabakrichtlinie fallen“, ist Sebestyen zuversichtlich.

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