Naschmarkt: Die Mehrheit will keine Markthalle
Kaum jemand kauft noch regelmäßig am Naschmarkt ein. Das Angebot an den Marktstandeln ist dürftig, die Preise dort sind viel zu hoch. Und: Touristenkitsch, sprich Souvenirs haben auf einem Markt nichts verloren.
Das sind die Ergebnisse der Leser-Umfrage zum Reizthema Naschmarkt, die der KURIER von Sonntag bis Dienstag online durchgeführt hat. Exakt 1535 Teilnehmer haben bis Dienstagmittag ihre Stimme abgegeben.
Drei besonders interessante Ergebnisse: Zwar meinen mehr als 60 Prozent der Leute, die bei der Befragung mitgemacht haben, dass es mittlerweile viel zu viel Gastronomie auf dem Naschmarkt gibt – gut 53 Prozent der Befragten gehen aber trotzdem hin. Die fehlenden Parkplätze rundherum (die beispielsweise Obst- und Gemüsehändlerin Martina Himmelsbach in der großen Naschmarkt-Reportage im KURIER am Sonntag als großes Problem bezeichnet hatte) stören die Befragten nicht so sehr. Zwar sagt etwas mehr als die Hälfte, sie würde lieber und öfter am Naschmarkt einkaufen, wenn man dort parken könnte, der anderen Hälfte ist die Parkplatzsituation aber egal, weil sie ihre Einkäufe nicht mit dem Auto macht.
Ganz eindeutig ist das Ergebnis in Sachen Markthalle: Fast 72 Prozent der Teilnehmer lehnen eine solche ab. Bezirksvorsteher Markus Rumelhart (SPÖ), von dem die Idee zur Markthalle (westlich des Flohmarktparkplatzes, auf Höhe des Rüdigerhofs) stammt, nimmt das interessiert, aber gelassen zur Kenntnis. „Ich denke mir, dass es schwierig ist, zum jetzigen Zeitpunkt schon darüber abzustimmen, weil es ja noch keine konkreten Pläne oder Modelle gibt.“
Auch wenn die Befragten die Markthalle nicht wollen und die Mariahilfer Grünen Rumelharts „Vision“ in der Naschmarkt-Sondersitzung vor zwei Wochen als „kompletten Wahnsinn“ bezeichnet haben, bleibt der Bezirksvorsteher dabei: „Ich glaube, es wäre gut, wenn man witterungsgeschützt einkaufen könnte. Und ich glaube auch nicht, dass eine Markthalle den alten Standlern das Geschäft wegnehmen würde, sondern dass die Konkurrenz den Markt beleben würde.“
Die Ergebnisse der Befragung im Detail:
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