Nachts im (Naturhistorischen) Museum: Unterwegs mit dem Nachtwächter

Nachts im (Naturhistorischen) Museum: Unterwegs mit dem Nachtwächter
Wenn alle Besucher und Mitarbeiter das Museum verlassen, beginnt die Arbeit des Nachtwächters. Der KURIER hat ihn begleitet.

Kein Kommentar – eine Antwort, die Walter Kraus häufig gibt. Wie oft gehen Sie nachts durch das Museum? „Kein Kommentar.“ Wie sehen Ihre Runden aus? „Kein Kommentar.“ Warum ist nur dieser eine Schaukasten beleuchtet? „Kein Kommentar.“

Auf einige Fragen darf der Nachtwächter schlicht nicht antworten. Aus Sicherheitsgründen. Und Gründe, um Sicherheit walten zu lassen, gibt es im Naturhistorischen Museum Wien zahlreiche. Allein die 100.000 Ausstellungsstücke auf einer Schaufläche von mehr als 8.000 Quadratmetern. Das Areal, das Kraus und seine Kollegen nachts bewachen, ist aber noch deutlich größer. Denn nur ein Prozent der Objekte, die dem Museum gehören, ist ausgestellt. Der Rest befindet sich in Lagerräumen und Forschungszimmern. Und auch die wollen abgegangen werden.

„Sitzer“ und „Steher“

Pro Nacht sind drei Wächter im Einsatz. Ein „Sitzer“, der am Eingang wacht und zwei „Geher“, die ihre Runden durch das Museum drehen. „Die Geher müssen immer zu zweit unterwegs sein. Aus Sicherheitsgründen“, sagt Kraus. Aus Sicherheitsgründen muss per Funk auch Kontakt zum „Sitzer“ gehalten werden. Um bestimmte Räume betreten zu können, muss der „Sitzer“ die Freigabe erteilen und die Alarmanlage deaktivieren.

Kommentare