Straßenblockade in Ottakring: "Zu viel Alkohol, zu viel Provokation"

Am Freitag wurden auf der Ottakringer Straße 140 Anzeigen wegen Ordnungsstörung erstattet.
Die WM als Auslöser für Krawalle und nationalistische Konflikte: Nächtliche Straßenblockade in Wien führte zu Polizeieinsatz.

Die Niederlage der serbischen Nationalmannschaft gegen die Schweiz um den Einzug ins WM-Achtelfinale in Katar hatte am Freitagabend mitten in Wien ein unangenehmes Nachspiel.

Rund 150 „Fans“ versammelten sich gegen 22 Uhr auf der Ottakringer Straße. Nach dem Public Viewing kamen sie aus den unterschiedlichsten Lokalen, blockierten die Fahrbahn und zündeten Pyrotechnik.

Serbische Fans marschieren durch Wien

„Srbjia“ (Serbien) wurde geschrien, Fahnen geschwenkt. Die Polizei musste mit einem Großaufgebot ausrücken. Die ersten Beamten vor Ort wurden mit Flaschen beworfen. Verstärkung wurde gerufen. Auch die Wega war vor Ort. Schließlich sperrte die Polizei Straßen ab und kesselte die Fans ein. Menschen in dem nahen Lokal „City Cafe“ durften weder rein noch raus.

Situation wurde "eingefroren“

„Man musste die Situation einfrieren, dann wurden die Identitäten der Menschen vor Ort sukzessiv festgestellt“, erklärt dazu ein Polizeisprecher. 140 Anzeigen wurden wegen Ordnungsstörungen (Geldstrafen bis 350 Euro) erstattet. Es gab aber laut Polizei weder Verletzte noch Sachschaden. Gegen ein Uhr war der Einsatz wieder beendet, die Aufregung hatte sich gelegt.

 

Wie ein Lauffeuer verbreiteten sich jedoch die Videos von den Vorfällen am Samstag auf sozialen Netzwerken. Vor allem jene mit nationalistischen Parolen gegen die albanische Bevölkerung. Zu hören war auch: „Ubi, zakolji, da siptar ne postoji“. Übersetzt heißt das: „Töte, schlachte ab, damit es den Siptar (Albaner) nicht mehr gibt...“.

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