Nach Wiener Mafia-Mord: "Dritter Mann" nicht mehr des Mordes verdächtigt

Nach Wiener Mafia-Mord: "Dritter Mann" nicht mehr des Mordes verdächtigt
Der 29-Jährige ist seit 25. Dezember inhaftiert und bleibt weiter in U-Haft.

Der 29-jährige Mann, der wegen einer möglichen Verwicklung in den Aufsehen erregenden mafiösen Mordanschlag in der Wiener Innenstadt vom 21. Dezember in U-Haft genommen wurde, ist nicht mehr der Beteiligung am Mord verdächtig. Das gab die Sprecherin der Staatsanwaltschaft Wien, Nina Bussek, am Dienstagabend auf APA-Anfrage bekannt.

Die über den Mann verhängte U-Haft wurde vom Landesgericht für Strafsachen um weitere vier Wochen verlängert - allerdings nur mehr wegen Gebrauchs fremder Ausweise und falscher Zeugenaussage. Der nach der Schießerei von der Polizei als Zeuge befragte 29-Jährige hatte in seiner Einvernahme widersprüchliche Angaben gemacht und könnte dabei - so die aktuelle Verdachtslage - bewusst die Unwahrheit gesagt haben. Fest steht jedenfalls, dass der Mann in Österreich unter einem falschen Namen in Erscheinung getreten ist. Er hatte einen auf Daniel M. lautenden Ausweis bei sich.

Bei der Schießerei war der 32-jährige Vladimir R. nach dem Verlassen eines Lokals am Lugeck regelrecht hingerichtet worden. Nach dem unbekannten Schützen wird weiterhin gefahndet. Hintergrund der blutigen Fehde soll ein Streit um Drogen-Geschäfte sein. Die eine Bande soll der anderen Ende 2014 rund 200 Kilo Kokain gestohlen haben, das in einer Wohnung im spanischen Valencia gebunkert war. Blutige Abrechnungen, zuerst in Valencia, danach in Montenegro und in Serbien waren die Folge. Dutzende Personen sind seither eines gewaltsamen Todes gestorben.

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