Josefstädter trauern um ihren Armando
Die Gelateria Armando ist nach dem tragischen Tod des Besitzers geschlossen. Er starb bei einer Probefahrt mit seiner Tochter.
Entsetzlich, ich kann es gar nicht glauben. Wir haben am Vortag noch über das Fußballmatch gesprochen“, sagt Kaffeehausbesitzer Georg Hummel betroffen. Sein Café liegt gegenüber der Gelateria Armando in der Josefstädter Straße.
Wie berichtet, starb deren Besitzer Armando Pagogna, 71, Montagvormittag bei einem tragischen Unfall: Es hätte eine gemütliche Probefahrt mit dem Fiat Abarth werden sollen, den er seiner Tochter zur Sponsion schenken wollte. Doch die Ausfahrt am Montagvormittag endete für den Eissalonbesitzer tödlich.
Der Wagen prallte bei der ersten Ausfahrt gegen einen Lkw. Es wird vermutet, dass der 71-Jährige einen Herzinfarkt erlitt. Für ihn kam jede Hilfe zu spät. Seine Tochter befindet sich noch auf der Intensivstation in künstlichem Tiefschlaf.
Kollegen und Stammkunden sind ob des tragischen Vorfalles schockiert. Ungläubig schüttelt Cafetier Hummel den Kopf. Er kennt Armando seit dieser vor 50 Jahren von Friaul nach Wien gekommen war. Damals eröffnete sein Vater einen kleinen Eissalon in der Josefstädter Straße. Die Gelateria entwickelte sich im Laufe der Zeit zum Hotspot des Bezirkes.
Die Tragödie bewegt auch die Wiener Eisbranche. „Einfach schrecklich“, findet Silvio Molin-Pradel. Er führt den Eissalon am Schwedenplatz. Sein Vater war Armandos Cousin. „Er hat seinen Job geliebt und immer wieder neue Kreationen ausprobiert.“
Ob Kind oder Bezirkspolitiker – sobald der Eissalon im Frühjahr öffnete, schaffte es kaum einer ohne zumindest einer Kugel Eis vorbeizugehen. Ingrid Zechmeister ist Stammkundin seit ihrer Kindheit: „Um Gottes Willen, das ist ja furchtbar“, sagt sie, als sie vom Tod des Gelateria-Besitzers erfuhr. Denn einen Sommer ohne Armando kann man sich in der Josefstadt nicht vorstellen, meint Hummel. Doch die Zukunft des Lokals ist ungewiss.
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