Nach TBC-Fällen: Zwischen Gelassenheit und Anspannung

Alles läuft wie gewöhnlich an der Handelsakademie Pernerstorfer Straße in Favoriten. Fast alles. Denn der große, weiß-graue Bus vor dem Eingang der Schule ist doch etwas seltsam. Darin befindet sich die mobile Röntgeneinheit des Wiener Gesundheitsamtes (MA15). Nach dem Auftreten von 18 Infektionen mit Tuberkulose (TBC) an zwei Wiener Schulen werden 1500 Lehrer und Schüler vorsorglich untersucht.
Wie berichtet, wurde im Dezember 2012 die Lungenerkrankung bei einem 17-jährigen Schüler festgestellt. Dieser wechselte erst im November vom Bundesrealgymnasium in der Waltergasse in Wieden an die Handelsakademie. Die MA 15 untersuchte im Dezember etwa 100 Personen, die einen intensiveren Kontakt mit dem Schüler hatten. So schreiben es die internationalen Leitlinien vor. Da es bis zur einer Infektion Monate dauern kann, wurden die Untersuchungen im April wiederholt. Ergebnis: 18 Personen aus beiden Schulen wurden infiziert, drei sind an Tuberkulose erkrankt.
Keine Aufregung


Die Ergebnisse der Untersuchung sollen Mitte nächster Woche vorliegen. Sollten weitere Ansteckungen diagnostiziert werden, informiert die MA 15 die Betroffenen persönlich.
Allgemein
Tuberkulose – früher als Schwindsucht bezeichnet – wird durch Tröpfcheninfektion übertragen und befällt die Lunge. Die Krankheit ist meldepflichtig.
Häufigkeit
In Österreich sind die Fallzahlen auf einem niedrigen, stabilen Niveau. 2011 wurden in Österreich 687 TBC-Erkrankungen registriert.
Resistente TBC
Die Zahl der resistenten TBC hat weltweit und in Österreich zugenommen. Die Fallzahl ist überschaubar, steigt aber an. Eine Therapie ist langwierig, teuer und mit Nebenwirkungen verbunden.
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