Nach Schönheits-Eingriff entstellt: Wiener Beauty-Klinik muss zahlen

Symbolbild
Ein Schönheitseingriff, der in einer Wiener Beauty-Klinik gehörig schiefgegangen war, hat nun Folgen für das Institut und die behandelnde Ärztin. Nachdem Frau A. nach einer Hyaluron-Spritze beinahe die Nase abgefallen war, ging sie mit ihrem Anwalt vor das Handelsgericht. Und das entschied nun: Frau A. steht Schmerzengeld und eine Verunstaltungsentschädigung zu. Die Urteile sind noch nicht rechtskräftig.
Frau A. war, wie berichtet, in den Sozialen Medien auf das Schönheitsinstitut in bester Lage gestoßen. Mit Sonderpreisen und Hochglanz-Bildern versprach man beste Ergebnisse für relativ wenig Geld. Doch bei Frau A. ging der Eingriff gehörig daneben.
"Schätzchen..."
Sie klagte nach der Behandlung über starke Schmerzen, eine starke Entzündung folgte. "Das ist völlig normal", soll sie zur Antwort bekommen haben. Als sie nachfragte, ob die behandelnde Person auch Ärztin sei, sei ihr gesagt worden: "Schätzchen, wir sind alle Ärzte, wir wissen, was wir tun." Frau A. landete schließlich in der Notfallambulanz und musste stationär im Krankenhaus aufgenommen werden.
So klar ist das allerdings nicht. Die Staatsanwaltschaft Wien ermittelt gegen die Frau, weil sie ohne entsprechende Ausbildung und Zulassung die Behandlungen durchgeführt haben soll. Im vergangenen Jänner wurde eine Betreiberin der Klinik sogar kurzfristig festgenommen. Neben Kurpfuscherei wird auch wegen fahrlässiger Körperverletzung und schweren Betrugs ermittelt.
Doch zurück zum Prozess von Frau A.: Gemeinsam mit ihrem Anwalt Alfred Boran hatte sie sowohl die Firma als auch die Person geklagt, die den Eingriff durchgeführt hat.
Beklagte kamen nicht
Zum Prozess im Handelsgericht erschienen die Beklagten allerdings nicht. Das Gericht sprach Versäumnisurteile aus und folgte der Klage von Frau A. und ihrem Anwalt. Sowohl Firma als auch die Behandelnde wurden dazu verurteilt, Frau A. 38.000 Euro Schadenersatz zu zahlen.
Die Polizei geht davon aus, dass es weitere Opfer in der Causa gibt. Hinweise: 01/31310-33800.
Für Frau A. hat der Spuk damit allerdings kein Ende. Die Wienerin ist noch immer auf Schmerzmedikamente angewiesen. Teile ihres Gesichts sind vernarbt, sie leidet an Taubheitsgefühlen und befindet sich noch immer im Krankenstand.
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