Nach Drogenhandel: Strafe für Ex-Nationalspieler Kuljic wurde erhöht

EX_FUSSBALLER KULJIC WEGEN DROGENHANDEL ANGEKLAGT
Am Dienstag wurde am Oberlandesgericht das Berufungsverfahren verhandelt: Urteil auf 15 Monate erhöht - ins Gefängnis muss Kuljic aber nicht.

Am Dienstagvormittag kam es in der Causa des ehemaligen Fußball-Nationalspielers Sanel Kuljic zu einer weiteren Gerichtsverhandlung: Am Wiener Oberlandesgericht fand eine Berufungsverhandlung statt, denn schon im Dezember wurde Kuljic nicht rechtskräftig zu 12 Monaten Haft wegen Suchtgifthandels und illegalen Waffenbesitzes verurteilt. 

Nun ist das Urteil rechtskräftig und es wurde sogar auf 15 Monate Haft erhöht. Die Staatsanwaltschaft hatte dies wegen der Vorstrafen von Kuljic beantragt.

Ins Gefängnis muss der ehemalige Star-Kicker dennoch nicht: Sein Anwalt Mathias Burger beantragte, dass Kuljic statt der Haft eine Therapie machen kann. Schon wenige Wochen nach dem ersten Urteil wurde einem solchen Enthaftungsantrag im Jänner zugestimmt. 

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Kuljic und seine Anwälte Mathias Burger und Philipp Wolm.

"Nun sind alle zufrieden: Die Staatsanwaltschaft bekam ihre Straferhöhung und Kuljic seine Therapie", sagt Burger nach der Verhandlung zum KURIER. Wenn Kuljic den Entzug positiv abschließt, wird von der Strafe abgesehen werden.

Drogensucht

Beim Prozess im Dezember sagte Kuljic: "Ich möchte ein straf- und drogenfreies Leben führen." Der Umzug der Familie nach Niederösterreich sollte ein Schritt in diese Richtung sein. Der ehemalige Teamspieler ist seit kurzem dreifacher Vater.

Der 42-Jährige, der in 20 Spielen dreimal für das Nationalteam getroffen hat, gab beim Prozess an, dass er seit 1994 süchtig sei - auch während seiner Profi-Karriere dürfte er Kokain konsumiert haben. In der Zeit zwischen September 2017 und September 2019 hat er rund 80 Gramm Kokain weitergegeben.

Am 20. September 2019 wurde er in der Boutique seiner schwangeren Frau in Wien-Döbling festgenommen. Im Vorfeld wurde er bereits seit Längerem von der Polizei observiert. Dann wurden auch noch eine Faustfeuerwaffe und ein Teleskopschlagstock bei ihm gefunden.

Wettskandal

Kuljic kommt nicht zum ersten Mal mit dem Gesetz in Konflikt. Der Ex-Kicker galt als zentrale Figur im 2013 aufgeflogenen Wettskandal um im heimischen Fußball manipulierte Spiele. Im Oktober 2014 kassierte er dafür wegen schweren Betrugs, Erpressung und Nötigung eine fünfjährige Freiheitsstrafe.

Im Frühjahr 2017 wurde er wegen guter Führung vorzeitig bedingt entlassen.

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