Musikschule mit erster Geburtswehe

Musikschule mit erster Geburtswehe
Auf dem Semmelweis-Areal sieht sich die Bürgerinitiative um Mitsprache geprellt.

Ab September wird es auf dem Areal der Semmelweis-Klinik in Gersthof eine bedeutende Musikschule geben – das Privat-Gymnasium "Amadeus Int. School of Music Vienna". Neben klassischer Schulbildung in englischer Sprache wird dort Musikunterricht auf höchstem Niveau geboten.

"Wien wird damit seine musikalische Kernkompetenz steigern können", freut sich Bürgermeister Michael Häupl am Dienstag bei der Präsentation. Amadeus-Manager Jürgen Kremb will im ersten Jahr mit zwei Musikklassen und dem Internat starten, später sollen 600 Schüler aus der ganzen Welt um je 15.000 € Schulgeld pro Jahr unterrichtet werden. Aber nicht nur das. Kremb: "Wir werden eine Brücke zwischen Europa und Asien schlagen."

In der Tat sind die Pläne beeindruckend: Mehrere Milliardäre haben die Gründung der Schule finanziell ermöglicht. Gekauft wurde vorerst aber nur der Pavillon III durch den privaten Bauträger Nikolaus Peter Lengersdorff. Er soll das Gebäude – später auch das Charlotte Bühler-Heim – an die Schule vermieten. Amadeus will letztlich fast das ganze Areal nutzen. Möglicherweise auch mit Dachausbauten, die später auch nicht schulischer Nutzung zugeführt werden könnten.

Und zuletzt soll ein Bauträger an der Scheibenberggasse noch 50 Eigentumswohnungen und einen Kindergarten errichten.

Die versprochene Bürgerbeteiligung sieht Stadträtin Maria Vassilakou dennoch erfüllt: Die Bürger sollen ja die Nutzung der von Zäunen befreiten Grünflächen mitbestimmen. Lisa Natterer von der Initiative: "Das ist keine Bürgerbeteiligung, wie wir sie uns vorstellen."

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