Möglicher Mord an Au-pair könnte rasch geklärt sein
Der vermutliche Mord an dem Au-pair-Mädchen Lauren Mann in Wien-Wieden könnte bald geklärt sein. Die Schweizer Polizei nahm - wie berichtet - am Freitag in der Früh den gesuchten 23-jährigen Gambier Abdou I. nach einem Hinweis des Wiener Bundeskriminalamtes in einem Asylheim in Kreuzlingen (Kanton Thurgau) fest. DNA-Spuren des Verdächtigen waren in der Wohnung der US-Amerikanerin in der Wiedner Hauptstraße sichergestellt worden, laut KURIER-Informationen auch direkt auf der Toten.
Asylantrag in Italien
Der nun verhaftete I. soll im Mai 2014 in Italien angekommen sein und dort einen Asylantrag gestellt haben. Später dürfte er in Deutschland, der Schweiz und Österreich unterwegs gewesen sein. Auch im Quartier in Erdberg fand er einige Zeit Unterschlupf. Wie der KURIER erfuhr, war er dort bis Anfang Dezember 2015, danach wurde er nach dem Dublin-Abkommen Richtung Italien überstellt. Brisant dabei: Offenbar reiste der Afrikaner anschließend erneut illegal nach Österreich und lebte hier als U-Boot. Wie lange genau, ist noch unklar.
Abdou I. gilt auch in einem weiteren Fall als Verdächtiger. Er soll 2014 in Deutschland einen zehnjährigen Buben missbraucht haben.
"Richtung Mord"
Sex-Unfall möglich
Die teilweise unbekleidete Leiche der jungen Frau war vergangene Woche in ihrem Schlafzimmer entdeckt worden. Lauren Mann lag mit dem Gesicht nach unten auf einer Matratze am Boden. Sie hatte ihren Pullover über den Kopf gezogen. Deshalb gelten ein Mord oder ein Sex-Unfall als wahrscheinlich. Möglicher Tatzeitpunkt ist das Wochenende 23./24. Jänner, der letzte nachweisliche Kontakt mit ihr stammt vom Dienstag davor. Kurz darauf soll ihre Mutter laut einem Bericht der Daily Mail auf Facebook nach ihr gesucht haben.
Mann arbeitete als Kindermädchen bei einer Wiener Anwaltsfamilie und hatte immer wieder über Internet-Kontaktbörsen Freunde gefunden. Diese wildfremden Menschen ließ sie öfters bei sich übernachten. Zuletzt war auch der 23-jährige Mann aus Afrika offenbar in ihrer Wohnung, die 550 Euro im Monat kostete, untergetaucht. Nachdem alle Lampen durchgebrannt waren, hatte sie das Quartier mit Kerzen erleuchtet.
Kommentare