Lange war es angekündigt, kommenden Sommer ist es so weit: Die Modul-Tourismusschulen werden ihren alten Standort in der Döblinger Peter-Jordan-Straße verlassen und an den WKO-Campus Wien am Währinger Gürtel übersiedeln. Rund 56,8 Millionen Euro werden in den Umbau investiert.
Die notwendige Infrastruktur für die Schule muss schließlich weitgehend neu errichtet werden, die Ausstattung soll auf den neuesten technischen Stand gehoben werden. Zukünftig wird es etwa drei statt bisher zwei Lehrküchen geben.
Zusätzlich wird eine Patisserie-Küche auf dem Campus errichtet, die Küchen werden mit fachspezifischem Equipment für die Zusatzausbildungen „Jungsommelier“, „Käsekenner“ und „Jungbarkeeper“ ausgestattet.
Ausbildung vegane Fachkraft
Und noch etwas wird neu ab Herbst: Es werden zusätzliche Wahlfächer angeboten, unter anderem eine Ausbildung zur „Vegan-vegetarischen Fachkraft“. Man habe damit ein „konkurrenzloses, attraktives State-of-the-art-Angebot“, sagt Direktor Werner Schnabl. „Die Lerninhalte entsprechen den Trends der Branche und den Interessen unserer Schüler.“
Dass man am Puls der Zeit bleiben muss, liegt auf der Hand: Kaum eine Branche ächzt derzeit so unter dem Fachkräftemangel wie der Tourismus. Allein in der Wiener Gastronomie und Hotellerie sind derzeit mehr als 2.500 offene Stellen gemeldet.
Am Modul bemerkt man davon allerdings noch nichts. Es werde die gleiche Schülerzahl wie vor der Pandemie ausgebildet, auch die Anmeldungen hätten sich nicht reduziert. Im Herbst 2023 werden wieder – wie auch in den Vorjahren – drei Klassen mit neuen Schülern zustande kommen. Anmeldungen sind aber noch möglich.
Absolventen des Moduls seien sehr gefragt am Markt, sagt Schnabl. „Sie haben bereits einen Fuß in der Tür hochkarätiger Unternehmen.“ Und das nicht nur in Wien, sondern auch international.
Tatsächlich findet man auf der ganzen Welt ehemalige Modul-Schüler. Thomas Duxler startete seine Karriere im Le Meridien Wien als Rezeptionist und ist mittlerweile General Manager des Hotels „LUC I Autograph Collection“ in Berlin. „Es ist nicht immer leicht, aber es ist der tollste Job der Welt“, sagt Duxler.
Jacht oder Café
Einen noch abenteuerlicheren Weg hat Leonie Honegger eingeschlagen – sie arbeitet mittlerweile auf der einzigen Residential Yacht der Welt. Das Konzept gibt es weltweit nur einmal: Im Gegensatz zu normalen Kreuzfahrtschiffen besitzen die Residents das Schiff, segeln ohne fixe Route um die ganze Welt und besuchen Orte wie die Bahamas, die Malediven oder die Seychellen.
Ausbildung: In der Schule werden jährlich 500 junge Menschen in zwei Ausbildungsprogrammen ausgebildet: die 5-jährige Höhere Lehranstalt mit Maturaabschluss sowie das 2-jährige Kolleg mit Diplomabschluss
Neuer Standort: Ab dem Schuljahr 2023/2024 sind die Tourismusschulen Modul beim WKO-Campus Wien (18., Michaelerstraße 1)
Investition: In die neue Infrastruktur werden rund 56,8 Millionen Euro investiert
Aber auch der eigenen Stadt bleiben einige Absolventen treu. Das beste Beispiel ist Christina Honegger. Sie hat gemeinsam mit einer Businesspartnerin ein Pop-up-Café mit acht Sitzplätzen eröffnet, das Café Goldstück (3., Marxergasse 9). Der Umbau zu einem großen Lokal mit 80 Sitzplätzen läuft und die Eröffnung ist für Herbst 2023 geplant.
Allerdings, räumt Schnabl ein, „stehen für eine Karriere im Tourismus oft Schichtarbeit, Wochenendarbeit oder Dienstreisen am Plan. Tourismus ist kein Nine-to-five-Job.“ Auch darauf sollen die Absolventen vorbereitet werden – nicht nur auf das Glänzen in der Patisserie-Küche.
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