Fall der missbrauchten 12-Jährigen: Ex-Freund des Mädchens angeklagt

KI-Chatbots laufen mittlerweile auch schon rein am Handy.
Zusammenfassung
- Ein weiterer Bursche muss sich in Wien wegen schweren sexuellen Missbrauchs, Nötigung und Besitz von Kindesmissbrauchsmaterial vor Gericht verantworten.
- Der Angeklagte soll das Mädchen kontrolliert und bedroht haben, unter anderem mit der Veröffentlichung eines Sex-Videos.
- Bei der Durchsuchung seines Handys entdeckte die Polizei weitere Videos und Fotos von unmündigen Personen.
Der Fall jenes Mädchens, das im Alter von 12 Jahren in Wien von mehreren Burschen sexuell missbraucht worden sein soll, hat eine neue, traurige Facette. Ein weiterer Bursche muss sich Ende März wegen schweren sexuellen Missbrauchs Unmündiger, Nötigung und Besitzes von Kindesmissbrauchsmaterial in Wien vor Gericht verantworten. Es handelt sich um den Ex-Freund.
Anna (zu dem Zeitpunkt dann schon 13) und der Angeklagte (damals 17) trafen sich zwischen September 2023 und Jänner 2024 - also nach den Vorfällen mit den anderen Burschen. Der junge Afghane, so beschreibt es Annas Mutter, spielte sich als Retter auf. Nur an seiner Seite werde das Mädchen sicher sein. Dass das Mädchen minderjährig war, soll er gewusst haben.
Das soll so weit gegangen sein, dass sich das Mädchen sogar von der eigenen Familie abwandte. Der Angeklagte habe das Mädchen kontrolliert, sei vor der Schule aufgetaucht, habe sie isoliert. Anna tauchte in dieser Zeit sogar mit dem Burschen für einige Tage unter. Erst ein Schulskikurs brachte die Wende: Denn da herrschte großteils Handyverbot. Und erst da, so die Schilderungen der Familie, habe das Mädchen realisiert, welcher Kontrollzwang ausgeübt wurde. Es sollen Hunderte Anrufe in Abwesenheit erfolgt sein, auch die Freundinnen wurden kontaktiert.
Als Anna den Kontakt abbrach, soll der 17-Jährige das Mädchen bedroht haben. Er forderte die Rückgabe eines Ringes, den er Anna geschenkt hatte. Dabei soll er damit gedroht haben, ein Video von beiden weiterzuleiten, auf denen sie beim Geschlechtsverkehr zu sehen sind.
Bei der Sichtung seines Handys durch die Polizei dürften weitere Videos und Fotos von unmündigen Mädchen und Burschen gefunden worden sein.
"Wir sind erleichtert, dass die Anklage jetzt da ist", sagt Sascha Flatz, der Rechtsanwalt des Mädchens.
Der Prozess findet am 24. März statt.
Annas Anwalt Sascha Flatz hat ein Spendenkonto für das Mädchen eingerichtet: IBAN: AT04 3227 5000 0031 3692; Empfänger: Spende Anna
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