Millionenschaden durch Internetbetrug

Ein junges Quartett aus Wien soll Versandfirmen geprellt haben. Zwei Wohnungen waren mit Beute angefüllt.

Der größte Fall von Versandhausbetrug in den vergangenen Jahren konnte nun mithilfe eines kleinen Zufalls von der Wiener Polizei aufgedeckt werden. Zwei junge Pärchen (23 bis 29 Jahre alt) sind in Haft. Der Schaden beträgt mehrere Hunderttausend Euro, dürfte die Millionengrenze aber noch überschreiten, heißt es dazu in der Bundespolizeidirektion Wien. Weitere Ermittlungen sind momentan allerdings noch im Laufen.

Begonnen hatte alles mit eine fremdenpolizeilichen Kontrolle. Ende August überprüften Beamte ein nigerianisches Pärchen in der Körnergasse (Wien-Leopoldstadt). Dabei entdeckten sie zufällig auch den Zustellschein einer Versandfirma. Auffällig war allerdings, dass der Zustellschein an eine nicht existente Person adressiert war. So kamen weitere Ermittlungen ins Rollen.

Nigerianisches Pärchen

Über Happy A. , 27, und die 26-jährige Joy O. stießen die Ermittler der Gruppe Saler auf zwei weitere Nigerianer: Ayamba N. , 29, sowie dessen Freundin Stella V., 23. Das Quartett dürfte unter ständig wechselnden Namen seit Jahresbeginn bei Versandhäusern vor allem Flachbild-Fernseher, Spielekonsolen, Laptops, Netbooks und Bekleidung (vor allem Babymode) bestellt haben. Diese wurden alle an nicht existente Personen geschickt, wo sie von den Verdächtigen abgefangen worden sein dürften. Zwei Wohnungen in der Körnergasse und in der Schreygasse (beide in der Leopoldstadt) waren jedenfalls voll mit derartigen Beutestücken.

Unklar ist, wie die heiße Ware anschließend verkauft wurde. Dazu sind weitere Untersuchungen im Laufen, sagte Polizeisprecherin Regina Steyrer. Denkbar ist, dass das Quartett die wertvollen Dinge über Internet-Versandhäuser versteigert hat.

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