Mehrheit der Wiener für Aufnahme gefährdeter Afghanen

Afghanistan crisis - Chaman border crossing
55 Prozent untersützen Ludwig-Vorschlag. Laut Umfrage auch hohe Zustimmung für 1-G-Regel und kostenlose Corona-Tests.

Geht es um die Aufnahme bestimmter gefährdeter Personengruppen aus Afghanistan, ticken die Wiener offenbar anders als die Menschen im restlichen Österreich.

Laut einer aktuellen Umfrage von Triple M für den Stadtsender W24 unterstützen 55 Prozent der Bevölkerung den Vorschlag von Bürgermeister Michael Ludwig (SPÖ), Afghanen in der Stadt aufzunehmen, die sich für Frauenrechte eingesetzt haben oder mit Österreich im Rahmen der Europäischen Kommission zusammengearbeitet haben. 40 Prozent sprechen sich dagegen aus.

Besonders hoch ist die Zustimmung für Ludwigs Vorstoß unter jüngeren Menschen, SPÖ- und Grünwählern.

Mehrheit der Wiener für Aufnahme gefährdeter Afghanen

Zuletzt hatte eine bundesweite Umfrage für profil genau das gegenteilige Ergebnis geliefert. Demnach sind 54 Prozent der Österreicher dagegen, besonders gefährdete Afghanen ins Land zu holen.

Mehrheit für Lobautunnel

Für W24 wurde auch ein anderes aktuelles heißes Eisen abgefragt: 54 Prozent der Wiener sind für den Bau des umstrittenen Lobautunnels. Tendenziell gilt: Bei den Männern, den älteren Menschen und den Wählern von ÖVP, FPÖ und SPÖ trifft das Bauprojekt auf überdurchschnittlich hohe Zustimmung. Ebenso bei den Bewohnern der Außenbezirke.

Mehrheit der Wiener für Aufnahme gefährdeter Afghanen

Lobautunnel

Weiteres Thema der Umfrage waren die aktuellen Streitpunkte in der Pandemie-Bekämpfung. Fast zwei Drittel der Wiener (63 Prozent) sind dafür, dass in Wien die Corona-Tests auch weiterhin gratis bleiben. Besonders stark ist die Zustimmung bei den FPÖ-Wählern, den jungen Menschen und den Frauen.

Mehrheit der Wiener für Aufnahme gefährdeter Afghanen

Ähnlich viele Wiener (62 Prozent) sind für die Einführung der 1-G-Regel, etwa für Sport- und Freizeiteinrichtungen. Je älter die Befragten, desto größer die Zustimmung. Hinsichtlich der Parteienpräferenz fällt auf, dass lediglich die FPÖ-Wähler mehrheitlich dagegen sind.

Sonntagsfrage

Wenig Verschiebungen im Vergleich zu den jüngsten Umfragen gibt es bei der „Sonntagsfrage“: Wäre am Sonntag Gemeinderatswahl, käme die SPÖ auf 45 Prozent (Wien-Wahl 2020: 41,6 Prozent), die ÖVP auf 15 Prozent (20,4%), die Grünen auf elf Prozent (14,8 %), die Neos auf elf Prozent (7,5 %) und die FPÖ auf 15 Prozent (7,1 %).

Bei der fiktiven Bürgermeister-Direktwahl käme Michael Ludwig auf 67 Prozent. Abgeschlagen dahinter rangieren Dominik Nepp (12 %), Gernot Blümel (10 %), Peter Kraus und Christoph Wiederkehr (je 5 %).

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