Mehr Kameras und mehr Security auf der Insel

Mehr Kameras und mehr Security auf der Insel
Auch beim größten Freiluft-Festival Europas reagiert man auf die verschärfte Sicherheitslage.

Nur noch ein Mal schlafen, dann startet bereits das 33. Donauinselfest. Thomas Waldner wird diese Nacht (so wie auch die vorangegangene) direkt auf der Insel verbringen.

Als Projektleiter des Großevents kann der 31-Jährige ruhige Momente dieser Tage an einer Hand abzählen. Schließlich gilt es den Aufbau von 19 Inseln, 13 Bühnen und rund 200 Verkaufsständen zu koordinieren.

Mehr Kameras und mehr Security auf der Insel
Auch wenn Waldner heuer bereits zum vierten Mal Europas größtes Freiluft-Festival (bei freiem Eintritt) organisiert, Routine kommt bei den Vorbereitungen trotzdem nicht auf. Wegen der derzeit angespannten Lage nach den jüngsten Terroranschläge, hat das Thema Sicherheit heuer besondere Aufmerksamkeit gefordert. Seit November gab es zwischen den Organisatoren und den Behörden daher monatliche Arbeitssitzungen.

Konzept erweitert

Das gesamte Sicherheitspaket darf Waldner nicht ausplaudern, ein paar Eckpunkte hat er dem KURIER trotzdem verraten. So werden etwa drei zusätzliche Überwachungskameras an neuralgischen Punkten angebracht. Das Security-Personal wurde auch aufgestockt und so positioniert, dass das subjektive Sicherheitsgefühl der Besucher erhöht wird. "Die Mitarbeiter wurden zudem darin geschult, ein Auge auf Entwicklungen in der Menschenmenge zu haben", erklärt Waldner.

Dazu wird es – wie bereits in den vergangenen Jahren üblich – Kontrollen an den Zugängen geben, bei denen alkoholische Getränke, Gasflaschen und andere verbotene Gegenstände – wie Feuerwerkskörper – abgenommen werden.

Mehr Kameras und mehr Security auf der Insel
Im Bild: Organisator Thomas Waldner (re.)
Wichtig war es dem Projektleiter auch, die Kommunikationswege zu vereinfachen. Neben einer WhatsApp-Gruppe für alle Standbetreiber wird es erstmals auch eine eigene Donauinselfest-App (kostenlos für iOS und Android) für die Besucher geben. Mittels Push-Nachrichten können die Verantwortlichen dabei nicht nur allgemeine Informationen oder etwaige Verkehrsbehinderungen der Wiener Linien, sondern im Ernstfall auch Sicherheitsanweisungen sowie Unwetterwarnungen kommunizieren. Diese Anweisungen werden im Bedarfsfall auch auf den 15 LED-Walls eingeblendet.

Unwettergefahr

Das könnte vor allem für den Samstagabend interessant werden: Auf einen brütend heißen Freitag mit 33 Grad könnten in der Nacht zum Sonntag heftige Gewitter mit starkem Regen, Sturmböen und vielleicht sogar Hagel folgen.

Aus der Ruhe lässt sich Waldner deswegen aber noch nicht bringen: "Ich glaube dem Wetterbericht immer nur für die nächsten 36 Stunden. Gerade bei Gewittern lässt es sich schwer vorhersagen, wo sie genau stattfinden. Vielleicht zieht die Unwetterzelle ja auch am Donauinselfest vorbei."

Ob er das Fest bei Unwetter absagen würde, wie es im Nachbarland Deutschland kürzlich beim Festival "Rock am Ring" geschah? Wenn das Unwetter zu heftig wird, natürlich. "Aber wir würden nicht das ganze Fest auf einmal abblasen, sondern das peu à peu machen."

Im Normalfall liegen zwischen dem Erkennen, dass ein großes Gewitter auf die Insel zukommt, und dem tatsächlichen Beginn des Unwetters knapp eine Stunde Zeit. Es gebe einen Stufenplan, der genau angibt, ab welcher Windstärke beispielsweise bewegliche Objekte weggeräumt oder LED-Walls heruntergefahren werden müssen.

"Ich hoffe natürlich, dass wir das alles nicht brauchen", sagt Waldner und dass die Besucher den verschiedenen Acts – von Volksmusik bis Alternative, von punkigem Deutschpop bis zu österreichischem Kabarett – ohne Zwischenfälle beiwohnen können.

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Service & Sicherheit

Donauinselfest-App

Erstmals gibt es eigene App für das Donauinselfest. Sie ist für iOS- und Android-Geräte kostenlos. Hier bekommen Besucher Push-Nachrichten – von Verkehrsbehinderungen bis zur Wetterwarnung.

Notrufnummern

Wer einen Vorfall bemerkt, soll den Inselnotruf ( 01/2700463) wählen. Auch der Frauennotruf der Stadt Wien ( 01/71719) ist während des Donauinselfests rund um die Uhr besetzt.

Betreuungsstelle für verlorene Kinder

Kinder, die ihre Begleitpersonen verloren haben, werden in eine eigene Betreuungsstelle gebracht. Diese ist unter 0720 2712 12 zu erreichen.

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