Massenschlägerei im Prater: 16 Anzeigen
Rund 50 Afghanen lieferten sich am Freitag Abend eine heftige Schlägerei in der Venediger Au neben dem Praterstern. Bis Sonntag Mittag wurden nun insgesamt 16 Beteiligte ausgeforscht, teilte die Polizei dem KURIER mit. Doch die Ermittlungen und Einvernahmen werden laut Polizei noch einige Tage in Anspruch nehmen. Die genaue Ursache für die Auseinandersetzung ist weiterhin unklar.
Kurz nach 23 Uhr wurde, wie berichtet, das Wiener-Prater-Original Florian Klapetz Zeuge des Vorfalls und alarmierte über einen Bekannten die Polizei. Bereits wenig später traf eine Streife der Verkehrsabteilung ein, die offenbar beim Ostbahn-Kurti-Konzert auf der Kaiserwiese im Einsatz war – doch die Lage beruhigte sich nicht. Ganz im Gegenteil, die Afghanen sollen die beiden Polizisten sofort attackiert haben.
Klapetz, der nach eigenen Angaben einen (verbotenen) Schlagstock bei sich führte, fragte daraufhin die Polizisten, ob er mithelfen solle. Gemeinsam gelang es so, die Afghanen auf Abstand zu halten, berichtet er. "Der Typ ist echt alleine gegen diese Gruppe losgegangen", berichtet auch ein Zeuge dem KURIER. Ein Großteil der Afghanen dürfte danach die Flucht angetreten haben.
Einsatz bei Praterstern
Wenig später traf mehr als ein Dutzend Beamte zur Unterstützung ein und bekam die Lage rasch unter Kontrolle. "Die haben mich zuerst für einen Kollegen gehalten", sagt Klapetz, der privat Kampfsport trainiert. Jedenfalls konnten noch zehn der Beteiligten festgehalten werden und deren Identitäten festgehalten werden. Laut Polizeisprecher Patrick Maierhofer gab es bei dem Vorfall "ein bis zwei Verletzte", wobei "ein Kratzer am Kopf" das schlimmste gewesen sein dürfte. Allerdings wisse man nicht, was mit den rund 40 geflüchteten Personen sei.
Keine Videos erwünscht
Videos von der Amtshandlung wollten die beteiligten Polizisten jedenfalls vermeiden. Ein Zeuge, der den Vorfall festhalten wollte, wurde aufgefordert, seine Aufnahme abzubrechen und sofort zu löschen. "Filmen ist verboten" wurde ihm beschieden, wie ein dem KURIER vorliegendes (nicht gelöschtes) Video zeigt. "Das passt so nicht, filmen darf man natürlich", erklärt Polizeisprecher Maierhofer. Allerdings dürften bei einer Veröffentlichung keine Beamten erkennbar sein.
Für Florian Klapetz, in Medienberichten als "Hochegger der Nacht" und "Lobbyist des Praters" bezeichnet, war dies jedenfalls die letzte "Amtshandlung" im Prater-Milieu. Im Laufe seines bisherigen Lebens begegneten ihm so manche Wiener Gangster und auch Mörder, einige davon fotografierte er auch. Doch vom Prater-Umfeld hat der 38-Jährige nach 15 Jahren genug. "Ich ziehe gerade in den vierten Bezirk um. Künftig fotografiere ich Blumen im Botanischen Garten."
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