Margaretenplatz: Wirbel um die Neugestaltung

Margaretenplatz war Thema vor der Wienwahl
Die groß angekündigte Neugestaltung des Gebietes um den Margaretenplatz wird immer chaotischer. Derzeit herrscht großes Rätselraten im Bezirk, ob das von der SPÖ-Bezirksvorsteherin Silvia Jankovic angekündigte "Leuchtturm-Projekt" verspätet ist oder sogar ganz gestoppt wurde.
Eigentlich sollte vergangene Woche der erste Entwurf für den Umbau des Bereiches Pilgramgasse/Margaretenstraße groß präsentiert werden. Doch seit Wochen werden von der Bezirksvorstehung Anfragen von Anrainern, Medien und Opposition nicht mehr beantwortet.
Schon im Herbst hatte für Ärger gesorgt, dass die Margaretner über die Umgestaltung nie offiziell informiert worden sind. Dass dennoch 787 Bewohner an dem Verfahren teilnehmen und 634 Vorschläge einschickten, lag vor allem daran, dass die Geschäftsleute die Grünen und die Neos mobilisiert haben.
Christoph Lipinski als Nachfolger
Jankovic wurde im Februar von den eigenen Parteifreunden abgesägt. Bei der Wien-Wahl wird Christoph Lipinski für die Nachfolge kandidieren. Die Bezirksvorsteherin hatte zwar angekündigt, für den Bezirk weiterarbeiten zu wollen, scheint aber nur noch wenig Interesse am Margaretenplatz zu haben. Und auch ihr Nachfolger Lipinski schweigt zum wichtigsten Bezirksprojekt seit Jahrzehnten.
Das alles spielt den Grünen in die Hände, die das Thema weitertreiben und den Bezirk gerne umfärben möchten. Deren Bezirksvorsteher-Kandidat, Michael Luxenberger, trommelt bereits seit vielen Jahren für den Umbau des Grätzels zwischen Kettenbrückengasse und Spengergasse.
"Unstimmigkeiten zwischen Jankovic und Partei"
"Die aktuelle Situation erinnert ja eher an ein Freilichtmuseum der 70er-Jahre-Verkehrsplanung", meint Luxenberger. "Als Grüne haben wir die Neugestaltungspläne begrüßt und unterstützt. Aufgrund des Konfrontationskurses eines Großteils der SPÖ Margareten seit 2020 - wegen des Austritts von Susanne Schaefer-Wiery und ihrer Kooperation mit unser ehemaligen stellvertretenden Bezirksvorsteherin Nikola Furtenbach - waren wir jedoch nicht aktiv in größere Umgestaltungsprozesse eingebunden."
Luxenberger ortet "Unstimmigkeiten zwischen der Bezirksvorsteherin Silvia Jankovic und ihrer Partei, insbesondere mit dem neuen Spitzenkandidaten Christoph Lipinski. Die SPÖ scheint die Bestrebungen zur Bürgerbeteiligung nicht vollständig zu unterstützen. In den letzten Jahren wurden unter Lipinski, dem Vorsitzenden der Kommission für Wirtschaft, Arbeit und Partizipation, mehrere Partizipationsprojekte eingestellt oder verzögert."
Verwundert zeigt sich auch Schlossquadrat-Gastronom Stefan Gergely: "Es wird nichts anderes übrig bleiben, als die Landtagswahlen im April und die danach erfolgende Konstituierung der neuen Gremien abzuwarten. Dessen ungeachtet wird der Verein der Kaufleute seine Aktivitäten am Margaretenplatz fortsetzen und, wenn möglich, intensivieren."
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