Mann mit Machete in Wiener U-Bahn-Station getötet, Täter flüchtig

Mann mit Machete in Wiener U-Bahn-Station getötet, Täter flüchtig
Die Polizei geht von mehreren Tätern aus. Einer der Verdächtigen sprang auf seiner Flucht in die Donau. Die U-Bahnstation war bereits vor vier Wochen Schauplatz einer Gewalttat.

Fünf rote Pfeile kleben am Asphalt direkt neben der U-Bahnstation Jägerstraße. Die Pfeile deuten auf Blutspuren hin, die hier gegen 1 Uhr nachts vergossen worden sind. Mit Macheten gingen mehrere Personen - Zeugen sprechen von fünf bis sechs Tätern - auf einen Mann los und schlugen auch auf ihn ein, bevor sie die Flucht ergriffen.

Augenzeugen beobachteten den brutalen Angriff und alarmierten sofort die Polizei. Beamte des Stadtpolizeikommandos Brigittenau leisteten sofort Erste-Hilfe, da das Opfer lebensgefährlich verletzt worden war. Nachdem der Mann am Donnerstagvormittag noch in kritischem Zustand war, erlag er wenig später seinen Verletzungen und starb im Spital.

Der Bereich neben der U-Bahnstation - die Blutspuren wurden nahe einer E-Scooter-Abstellfläche gefunden - soll voller Blut gewesen sein. "Ein Kunde hat mir heute Früh erzählt, dass mit einem Kärcher das ganze Blut weggespritzt worden ist", schildert der Mitarbeiter einer Tankstelle, die sich genau gegenüber des Tatorts befindet. In den frühen Morgenstunden habe die Polizei auch bei der Tankstelle nachgefragt, ob man Videomaterial aus den Kameras, die zur Straßenseite hin gerichtet sind, auswerten könne.

Mann mit Machete in Wiener U-Bahn-Station getötet, Täter flüchtig

Die Blutspuren deuten auf das Gewaltverbrechen hin, das in der Nacht auf Donnerstag bei der U-Bahnstation Jägerstraße passiert ist. 

Die Betroffenheit bei den Anrainern, die in dem Wohnkomplex direkt neben der U-Bahnstation leben, ist groß. "Mir hat ein Nachbar erzählt, dass er gesehen hat, wie die Männer mit der Machete auf den anderen Mann eingestochen haben. Ich glaube, dass es dabei um Drogen gegangen ist", mutmaßt eine ältere Frau, die in einem Lokal ganz in der Nähe sitzt und an ihrem Aperol nippt.

Vergewaltigung in U-Bahnstation

Sicher fühle sie sich hier mittlerweile nicht mehr. "Vor einem Monat ist genau an derselben Station eine junge Frau vergewaltigt worden. Die Polizei sollte hier vor allem am Abend öfter kontrollieren", sagt sie. Eine Vermutung, wer hinter dem brutalen Angriff stecken könnte, hat die Frau keine. Augenzeugen sprechen von fünf bis sechs Tätern, die Polizei will sich hier nicht festlegen und spricht von "mehreren Verdächtigen", die nach der Tat die Flucht ergriffen hatten. 

Dank einer sofort eingeleiteten Fahndung dauerte es nicht lange, bis zumindest einer der Tatverdächtigen ausgemacht werden konnte: Ein 24-jähriger Algerier. Um der Polizei zu entkommen, sprang der Mann in den Donaukanal. Im Bereich der Friedensbrücke wurde der 24-Jährige schließlich aus dem Wasser gezogen. Mit einer leichten Unterkühlung wurde der Tatverdächtige zunächst medizinisch versorgt und dann festgenommen. 

Unklar ist unterdessen die Identität des Opfers. Die Wiener Polizei wird nun die Bilder aus den Überwachungskameras der U-Bahn-Station sichten und so vielleicht Hinweise auf Täter und Opfer bekommen. Auch von der Einvernahme des gefassten Algeriers erhofft man sich neue Erkenntnisse. 

Kommentare