Linke Studenten üben das Sitzenbleiben

Blockieren will gelernt sein – bis zum 30. Jänner gibt es Workshops, die das richtige Sitzenbleiben lehren.
ÖH veranstaltet Kurse für Demo-Teilnehmer in Wien, in Graz gab es eine erste Bewährungsprobe.

Aus Fehlern wird man klug. In Sachen Akademikerball, der am 30. Jänner in Wien stattfindet, gilt das für alle Beteiligten. Während die Polizei heuer ganz locker das Vermummungsverbot gelockert hat und die Ballveranstalter auf viele Securitys setzen, gehen die Ballgegner durch die harte Schule des richtigen Demonstrierens. Schule ist noch untertrieben – die Veranstaltungen finden überwiegend in den Wiener Unis statt. Die "Demo-Vorlesungen" werden sogar von der Österreichischen Hochschülerschaft (ÖH) in deren Event-Kalender beworben.

Blockade-Workshops

Unter dem Titel "Wenn der Mistkübel fällt – Wie umgehen mit Repressionen" wird etwa nächsten Freitag im großen Hörsaal des Alten AKH referiert. Dabei sollen das richtige Verhalten und die Gefahren bei den geplanten (Sitz-)Blockaden am 30. Jänner besprochen werden. Ähnliche Veranstaltungen gibt es am 28. Jänner in der Akademie der Bildenden Künste.

Linke Studenten üben das Sitzenbleiben
Offensive gegen Rechts
Dass die Demonstranten gewillt sind, Ballgäste zu blockieren, stellten sie gestern beim Akademikerball in Graz unter Beweis. Das von der Polizei ausgesprochene Platzverbot wurde zwar eingehalten. Nachdem etwa 1000 Demonstranten friedlich durch Graz gezogen waren, gab es nach der Schlusskundgebung aber mehrere Sitzblockaden. Sie wurden von der Polizei aufgelöst. Dabei gab es drei kurzfristige Festnahmen. Einige der Demonstranten zündeten auch Container und Mistkübel an. Straßenschilder wurden auf die Straße, Farbbeutel auf Polizeiautos geworfen.

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