Legionellen beseitigt: Bewohner erleichtert
In der Wohnhausanlage in der Heiligenstädter Straße in Wien-Döbling ist wieder Ruhe eingekehrt. „Die meisten waren ohnehin gelassen. Nur einige wenige wurden panisch“, beschreibt Leopold Turansky die Reaktion der Nachbarschaft auf die Nachricht über mit Legionellen verseuchtes Wasser im Haus.
Nachdem bei einer Bewohnerin Anfang Mai die Legionärskrankheit diagnostiziert wurde, untersuchte man das Wasser in der Wohnhausanlage. Ergebnis: Kontaminierung mit dem gefährlichen Bakterium. Das Gesundheitsamt (MA 15) verhängte sofort ein generelles Duschverbot.
Vor rund drei Wochen wurde in jeder Wohnung ein spezieller Filterduschkopf angebracht, der die gefährlichen Bakterien abtötet. „Aus diesen kommt zwar wenig Wasser heraus. Aber wir können damit wieder normal duschen“, sagt Turansky. Christine M. ist ihre anfängliche Sorge ebenfalls los: „Wir trinken wieder Leitungswasser.“
Rohrbrüche
Mittlerweile ist auch die „thermische Sanierung“ abgeschlossen, versichert man beim zuständigen Bauträger Gesiba. Das bedeutet, sämtliche Wasserleitungen in den rund 340 Wohnungen wurden mit einem 70 Grad heißem Wasser durchgespült. Bei dieser Temperatur sterben zwar die Legionellen, doch auch den Leitungen ist diese Hitze nicht genehm. Etliche Wasserrohrbrüche waren die Folge. „Das kommt dabei vor. Die Materialien sind eben nicht für diese Hitze ausgelegt“, erklärt Karin Schindler von der Gesiba.
Jetzt warten die rund 1000 Bewohner auf die Untersuchungsergebnisse der MA 15. „Es sind noch einige wenige Befunde ausständig“, sagt Sprecher Michael Ambros. Es schaut allerdings danach aus, dass das generelle Duschverbot in den nächsten Tagen aufgehoben wird. Dann werden die Filterduschköpfe wieder abmontiert. Der Bauträger bietet den Bewohnern kostenlos neu Duschköpfe an.
Ursache unbekannt
Über die Ursache des Legionellenbefalls herrscht weiter Unklarheit. Dass dahinter – wie manche Mieter vermuten – zu schwach aufgeheiztes Wasser stecken könnte, weist man bei der Gesiba zurück: „Das sind Behauptungen, die nicht stimmen“, sagt Vorstand Klaus Baringer. Um auf Nummer sicher zu gehen, will man künftig aber regelmäßige Tests in der Wohnhausanlage durchführen.
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