Laptops aus Impfstraße im Austria Center gestohlen

Laptops aus Impfstraße im Austria Center gestohlen
Daten der Patienten waren nach Angaben des Arbeiter-Samariter-Bundes (ASBÖ) angeblich nicht auf den Rechnern.

Wie erst jetzt bekannt wurde, konnten unbekannte Täter „in den vergangenen zwei Wochen“ mehrere Laptops aus dem größten Impfzentrum Österreichs, im Austria Center Vienna (ACV), stehlen. Die Täter konnten außerhalb der Öffnungszeiten insgesamt elf Laptops aus einem Testcontainer in einer Garage entwenden.

Auch wenn die Rechner bei der Durchführung der Corona-Tests im Drive-in-Bereich benutzt wurden, müssen sich die Patienten nicht um ihre Daten sorgen. „Die Diebe konnten keinen Zugang zu den personenbezogenen Impf- oder Testdaten der Patienten bekommen, da auf den Computern keine Daten der Patienten gespeichert waren“. Das bestätigte dem KURIER die Pressesprecherin des Arbeiter-Samariter-Bundes (ASBÖ) Stefanie Kurzweil.

Die Mitarbeiter sollen schnell reagiert und die „Softwares gesperrt“ haben, weshalb die Diebe auch keinen Zugang zu Konten der Stadt Wien haben können: „Es gibt kein Datenleck, lediglich die Hardware wurden gestohlen. Selbst wenn die Laptops nicht gesperrt worden wären, wäre ein Einstieg ins System unmöglich, da die Tokens für die 2-Faktoren-Identifikation versperrt aufbewahrt werden“, so Kurzweil.

Die Testcontainer in der Garage waren „bedauerlicherweise“ nicht verschlossen und „leider ungesichert“, sagte die ASBÖ-Sprecherin. Das ASBÖ hat umgehend die Sicherheitsmaßnahmen verschärft.

Die Wiener Polizei konnte den Vorfall bestätigen und spricht von „derzeit noch unbekannten Tätern“. Das Landeskriminalamt Wien hat die Ermittlungen übernommen.

Mehrere Vorfälle

Schon im Herbst gab es einen ähnlichen Vorfall im Austria Center: Damals konnten ebenfalls unbekannte Täter einen Laptop sowie eine Box mit Gurgeltests entwenden.

Zuletzt war die Impfstelle öfter in den Schlagzeilen. Seit Mai ermittelt die Polizei gegen insgesamt fünf Mitarbeiter des Arbeiter-Samariter-Bundes wegen schweren Betrugs, Urkundenfälschung und betrügerischem Datenverarbeitungsmissbrauchs.

Im Verdacht stehen drei Administratorinnen im Alter zwischen 19 und 21 Jahren, sowie ein 24-Jähriger. Sie sollen die Impfpässe an sich genommen und weitergegeben oder verkauft haben. Auch die illegale Weitergabe an Familienangehörige steht laut KURIER-Informationen im Raum.

Zertifikate ohne Stich

Erst vergangene Woche sprach die ASBÖ-Sprecherin Kurzweil in einem Ö1-Interview über "ein bis zwei Personen pro Tag", die versuchen, Impfzertifikate ohne verabreichte Impfung zu bekommen. "Es wurden um die 200 Euro angeboten. Die Mitarbeiter alarmierten sofort die Polizei", sagte Kurzweil damals dem KURIER.

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