86,1 Prozent der schweren Covid-Fälle in Wien unzureichend geimpft

86,1 Prozent der schweren Covid-Fälle in Wien unzureichend geimpft
Zwei von drei hospitalisierten Patienten unzureichend immunisiert. Sieben-Tage-Inzidenz bei Nicht- und Ungeimpften 2,8 Mal höher als bei Vollimmunisierten.

Von den 72 hospitalisierten Covid-Patientinnen und -Patienten, die zu Wochenbeginn (Montag, 10. Jänner) in Wien auf Intensivstationen behandelt wurden, waren zehn vollständig geimpft. Demgegenüber waren 62 bzw. 86,1 Prozent nicht bzw. nicht ausreichend gegen Covid-19 immunisiert. Von den 192 Covid-Kranken auf Normalstationen hatten 131 - mit 68,2 Prozent mehr als zwei Drittel - keinen ausreichenden Impfschutz aufgebaut. 61 waren vollimmunisiert.

Diese Zahlen, die die Stadt Wien auf APA-Anfrage zur Verfügung stellte, machen deutlich, dass die Corona-Impfung auch vor bzw. bei einer Infektion mit der Omikron-Variante, die mittlerweile das Virusgeschehen dominiert, wirkt. Vor allem schützt sie vor schweren Verläufen. Statistisch betrachtet handelt es sich bei fast neun von zehn lebensbedrohlichen Fällen, die in der Bundeshauptstadt intensivmedizinisch behandelt werden müssen, um nicht oder unzureichend geimpfte Personen. Auf den Normalstationen sind zwei von drei Covid-Patientinnen und -Patienten nicht bzw. nicht ausreichend immunisiert.

Den Unterschied, den eine Immunisierung ausmacht, zeigt auch ein Blick auf die Sieben-Tage-Inzidenzen je nach Impfstatus. Während in der Bundeshauptstadt unter den vollständig Geimpften in den vergangenen sieben Tagen rund 580 Neuinfektionen je 100.000 Einwohner aufgetreten sind, liegt die Sieben-Tage-Inzidenz bei den nicht bzw. unzureichend Immunisierten bei rund 1.660. Sie ist somit fast 2,8 Mal höher.

Gefahr laufen vor allem ungeschützte ältere Personen, speziell die über 60-Jährigen, wenn sie sich mit Omikron infizieren - in Wien hat die jüngste Virus-Variante die Delta-Mutation inzwischen fast vollständig verdrängt, der Omikron-Anteil am Corona-Geschehen liegt zwischen 95 und 100 Prozent. Die Inzidenz der Ungeimpften auf den Intensivstationen betrug zu Wochenbeginn in dieser Altersgruppe 43 je 100.000 Einwohner, während von den Geimpften eine bzw. einer von 100.000 mit Covid-19 auf eine Intensivstation kam. Die Wahrscheinlichkeit einer stationären Aufnahme in einem Spital und eines schweren Covid-Verlaufs ist für einen infizierten Ungeimpften jenseits der 60 damit mehr 40 Mal höher als für einen Immunisierten. Den Daten der Stadt Wien zufolge reduziert in der Altersklasse der 30- bis 59-Jährigen eine Impfung das Risiko, nach einer Infektion mit SARS-CoV-2 auf einer Intensivstation zu landen, immerhin noch um das 18-fache.

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