Kompensationsprüfungen: „Schüler wieder alleine gelassen“
20 von 24 Schülern einer Wiener AHS waren bei der schriftlichen Mathematik-Matura negativ. Ihr Klassenvorstand wollte daraufhin einen Förderkurs für die Kompensationsprüfungen veranstalten. Weil die Maturakandidaten keine Schüler der Schule mehr seien, hatte der Direktor jedoch abgelehnt. Ein Mathematik-Lehrer hatte sich daraufhin bereit erklärt, zumindest eine Fragestunde für die Schüler abzuhalten – gegen ein paar Bier, die der Klassenvorstand sponsort. Denn: „Lehrer werden für Vorbereitungsstunden für Kompensationsprüfungen nicht bezahlt“, sagt BHS-Gewerkschafter Roland Gangl.
"Keine neuen Beispiele"
Der Mathe-Lehrer hatte sich das anders vorgestellt. Denn nachdem die ersten Hochrechnungen ergaben, dass etwa 18 Prozent der Schüler negativ in Mathe sind (die endgültigen Zahlen stehen erst Ende Juni fest, nicht wie angekündigt am 4. Juni), sagte Faßmann, dass Maßnahmen ergriffen werden würden. So sollten zusätzliche Beispiele auf die Homepage www.srdp.at geladen werden und in einem Rundschreiben an die Schulleiter wurden diese aufgefordert, gezielt bei der Suche nach Übungsaufgaben zu helfen. „Bis einen Tag vor den Kompensationsprüfungen gab es aber keine neuen Beispiele auf der Homepage“, sagt der AHS-Lehrer. „Es wundert mich, dass die Schüler im Endeffekt wieder alleine gelassen wurden.“
Im Bildungsministerium bleibt man dabei, neue Beispiele hochgeladen zu haben – und das Rundschreiben hätte ausreichend sensibilisiert.
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