Klimakleber blockierten Rettungsfahrzeug: Anderes Rettungsteam vor Ort
Heute blockierten Aktivisten der Letzten Generation den Praterstern und auch am Verteilerkreis Favoriten soll es zu einer Blockade gekommen sein. Bei der Aktion in Favoriten behinderten die Aktivisten die Rettung. Die Sanitäter waren gerade am Weg zu einer Reanimation. Anstatt von selbst aufzustehen und die Einsatzkräfte durchzulassen, mussten erst Polizisten die Klimakleber von der Straße holen.
Die Wiener Berufsrettung bestätigte am Mittwoch die Angaben der Polizei. "Es hat einen Einsatz in Niederösterreich gegeben, bei dem ein älterer Herr reanimiert werden musste", sagte Rettungssprecherin Corina Had.
Hubschrauber vor Ort
Bevor die Wiener Retter in Niederösterreich ankamen, erhielten sie allerdings die Meldung, dass der Patient bereits von Einsatzkräften eines Notarzthubschraubers versorgt werde. Der Mann starb jedoch trotz aller Bemühungen noch am Einsatzort. Had betonte gegenüber der APA, dass es in Folge dessen keinen Kontakt mehr mit dem Patienten gegeben habe.
Auf APA-Anfrage gab der Sprecher der "Letzten Generation" Florian Wagner am Mittwoch zu, dass "ein Fehler passiert ist". "Wir haben heute in der Hektik vor der Aktion nicht in der Leitstelle der Rettung angerufen und über unsere Aktion informiert", so Wagner. Zuvor hatte die "Letzte Generation" die Vorwürfe dementiert.
"Kein Rettungsauto gesehen"
Es sei am Verteilerkreis nach "Auskunft der Menschen weit und breit kein Rettungsfahrzeug in Sicht" gewesen. "Sollten uns die Polizei oder andere Menschen auf ein Einsatzfahrzeug hinweisen, dann machen wir natürlich die Spur auf", so Sprecher David Sonnenbaum.
Laut Polizei seien die Aktivisten jedenfalls wegen "Gefährdung der körperlichen Sicherheit" angezeigt worden. Das kann eine Freiheitsstrafe von bis zu drei Monaten nach sich ziehen. Es werde aber weiter ermittelt. Die Einernahme habe nämlich nicht vor Ort stattgefunden und müsse daher erst geschehen, berichtet die Polizei.
Diese Aktion war Teil einer Welle von Protesten, die die Klimaschützer für den Mai angekündigt haben. Mehrmals die Woche blockierte die Letzte Generation bereits die Straßen in der Stadt im Frühverkehr.
Obwohl die Polizei immer schnell vor Ort war, konnten Staus nicht verhindert werden.
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Wegen der Proteste werden nun erneut politische Forderungen nach höheren Strafen laut. Via Aussendung bezogen ÖVP und FPÖ Stellung zu dem Vorfall. „Nach den bisherigen Informationen ist jetzt der schlimmste anzunehmende Fall eingetreten. Meine Gedanken sind bei den Hinterbliebenen“, sagte Niederösterreichs Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner (ÖVP).
Krumpeck klebte sich erneut fest
Für Klimaaktivistin Martha Krumpeck ist eine Freiheitsstrafe bereits zu Realität geworden, was sie aber nicht von der nächsten Klebeaktion abhielt. Gleich nach einer 14-tägigen Ersatzfreiheitsstrafe – sie hatte Verwaltungsstrafen nicht bezahlt – klebte sich Krumpeck am Dienstag wieder auf die Straße.
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