Kindergarten-Protest: Schuld wird hin und her geschoben

Kindergarten-Protest: Schuld wird hin und her geschoben
Gestern streikten die privaten Kindergärten in Wien, morgen ziehen die städtischen nach. Stadt und Bund putzen sich aneinander ab

Vor dem Streik ist nach dem Streik. Für die Wiener Kindergartenpädagoginnen gilt das auch im wortwörtlichen Sinne: Erst gestern gingen die Pädagoginnen der Privatkindergärten auf die Straße, morgen tut es ihnen das Personal in den städtischen Kindergärten gleich.

Dass die beiden Gruppen nicht gemeinsam demonstrieren, schwächt sie – und hat politische Gründe. Das Personal in den Privatkindergärten richtete seinen Protest unter anderem gegen die Stadt.

Das städtische Personal, angeführt von der roten Gewerkschaft, wird wohl primär den Bund kritisieren. Womit man auch schon bei einem der Kernprobleme angekommen wäre: Die Frage, wer an der Kindergarten-Misere Schuld hat, wird gerne zwischen der Stadt und dem Bund hin- und hergeschoben.

Übrig bleiben die Betroffenen, deren Probleme seit Jahren bestehen: Pädagoginnen klagen über Überlastung und fordern kleinere Gruppen, mehr Personal und bezahlte Vorbereitungszeit (wie bei Lehrern). Ebenfalls ein Thema ist die schlechte Bezahlung, die zu einem Fachkräftemangel führt.

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