Kabel defekt: Teilsperre der Linken Wienzeile
Ein Jahr ist es her, dass es wegen der Bauarbeiten zum Radweg auf der Linken Wienzeile im 6. Bezirk zu Verkehrsbehinderungen kam. Nun brauchen Autofahrer erneut starke Nerven.
Wegen Arbeiten an einer 380-Kilovolt-Starkstromleitung ist seit heute, Dienstag, bis Weihnachten zwischen Millöcker- und Girardigasse nur eine Fahrspur frei.
Die Arbeiten konnten nicht warten: Bei einer Routineprüfung wurde eine Störung des Hochspannungserdkabels entdeckt. Bei den Wiener Netzen geht man davon aus, dass ein Bagger bei Bauarbeiten die Isolierung des auf Seite des Naschmarkt liegenden Kabels beschädigt hat. "Wie das passieren konnte, ist nun Gegenstand eines Beweissicherungsverfahrens", sagt ein Sprecher.
Schwierige Arbeiten
Nachdem die exakte Schadensstelle gefunden war, starteten die Arbeiten. Dass es zu Behinderung kommen wird, ist den Wiener Netzen bewusst. "Wir haben für den Start bewusst diese Woche gewählt, weil in Wien Herbstferien sind. Wir hoffen, dass sich die Autofahrer daran gewöhnen."
Dass die Arbeiten nun bis Weihnachten dauern, hat ebenfalls einen ernsten Hintergrund. Denn die Reparatur der Starkstromleitung ist sehr komplex. Um etwa am Kabel direkt arbeiten zu können, muss zuvor die Isolierflüssigkeit mit flüssigem Stickstoff eingefroren werden. Dazu kommt, dass das Kabel Schicht für Schicht neu aufgebaut werden muss. Normalerweise dauere so eine Baustelle vier bis sechs Monate, heißt es bei Wiener Netze.
Die Starkstromleitung muss jedenfalls auf einer Länge von 16 Metern freigelegt werden, die Baustelle selbst erstreckt sich über eine Länge von 70 Metern. Daher steht zwischen der Gräfin am Naschmarkt und dem Café Drechsler nur die rechte Fahrspur zur Verfügung.
Staus waren die Folge
Gleich am ersten Tag der Baustelle kam es dann tatsächlich zu Staus. Bereits ab 7 Uhr Früh gab es laut ÖAMTC zwischen Getreidemarkt und Kettenbrückengasse zähen Verkehr.
Generell rechnet der Mobilitätsklub zu Verkehrsspitzen mit Staupunkten im Bereich des Getreidemarkts, der Operngasse, Friedrichstraße/Karlsplatz/Lothringer Straße sowie der Ringstraße ab Schwarzenbergplatz. Der Weihnachtsverkehr könnte zu weiteren Verzögerungen führen.
Laut Wiener Netze handelt es sich bei dem Kabel um eine der wichtigsten Versorgungsadern der Stadt. Die betroffene Leitung verbindet das Umspannwerk Simmering mit dem Umspannwerk Kendlerstraße.
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