Juwelier-Coup: Serbische Gangster in Haft
Sie haben mir eine Pistole an den Kopf gedrückt, dann musste ich mich hinlegen. Es war furchtbar." Mit zittriger Stimme erzählt ein 45-jähriger Verkäufer von den dramatischen Szenen, die sich Samstagvormittag in einem türkischen Juweliergeschäft in der Wallensteinstraße im Wiener Bezirk Brigittenau abspielten. Drei Täter waren in den Laden gestürmt und hatten Schmuck und Gold an sich gerafft, während ein weiterer Ganove im Fluchtauto vor dem Shop wartete.
Die Kriminellen hatten die Rechnung allerdings ohne Mehmet T. gemacht. Der Türke, der vis-à-vis vom Juwelier ein kleines Lebensmittelgeschäft betreibt, hatte den Überfall beobachtet. Er zögerte keine Sekunde und rannte über die Straße und entriss einem der Gangster eine Tasche, die voll mit dem erbeuteten Schmuck war. Der 53-Jährige riskierte bei der mutigen Aktion allerdings sein Leben. Denn die Kriminellen gingen mit dem Hammer auf den Türken los, einer wollte sogar auf ihn schießen. Zum Glück kam es nicht dazu. Möglicherweise hatte die Pistole in diesem Moment eine Ladehemmung.
Flucht
Danach raste die Bande in einem roten Auto davon. Sie kam allerdings nicht weit. Auch deshalb, weil sich Zeugen das Kennzeichen notiert hatten. Ermittler konnten mit Hilfe des Spezialkommandos "Cobra" sechs Männer festnehmen. Da es sich bei den Verdächtigen um Serben handelt, ist eine Verbindung zu der weltweit operierenden, aus Montenegro und Serbien stammenden "Pink Panther"-Bande oder zur nach einer serbischen Stadt benannten "Cacak"-Connection nicht auszuschließen.
Allein in der Bundeshauptstadt wurden heuer schon 21 Überfälle auf Juweliere verübt. Nun hoffen die Betroffenen, dass mit dem jüngsten Polizeierfolg der Serie zumindest vorläufig ein Ende gesetzt werden konnte.
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