Wassereinbruch: Weiter kein Strom in Wiener Gefängnis

Das Wiener Landesgericht entscheidet über die Untersuchungshaft des österreichischen Geschäftsmannes Rene Benko.
Die verlegten Insassen können vorerst nicht zurückkehren. Betroffen sei die gesamte Elektrik, das genaue Schadensausmaß ist noch unklar.

In der Wiener Justizanstalt Josefstadt ist es durch starke Regenfälle am Mittwoch zu einem teilweisen Wassereinbruch und zu Stromausfällen gekommen. 

Vor Ort sind am Freitag die Schadenserhebungen im Gang. Es sei "die gesamte Elektrik in einem Gebäudetrakt betroffen", sagte Sprecher Michael Weigl von der Medienstelle der APA am Freitagvormittag. 

Das genaue Ausmaß stehe aber noch nicht fest, hieß es aus der Josefstadt. Jene Häftlinge, die in andere Gefängnisse verlegt worden waren, sollen laut Weigl vorerst noch dort bleiben: "Wir wissen nicht, wie lange das dauern wird."

Zwei Abteilungen betroffen, Insassen verlegt

Vom Wasserschaden betroffen waren nach APA-Informationen die Jugendabteilung in der JA Josefstadt sowie die Abteilung für den Maßnahmenvollzug, wo psychisch kranke Personen untergebracht sind.

Letztere wurden in die JA Göllersdorf verlegt, 23 Burschen kamen in das neue Jugendgefängnis am JA Münnichplatz in Wien-Simmering, das bis Jahresende den Vollbetrieb aufnehmen soll.

„Was aufgrund schlechtem Projektmanagement bisher nicht möglich war, hat 'Höhere Gewalt' jetzt zuwege gebracht. Nämlich dass diese Jugendlichen jetzt dort sind, wo sie sein sollten“, reagierte die für den Strafvollzug zuständige Volksanwältin Gabriela Schwarz auf die jüngsten Entwicklungen.

Die Volksanwaltschaft werde „genau beobachten, ob die nun insgesamt 39 Jugendlichen auf Dauer am Münnichplatz bleiben und dort auch entsprechend betreut werden“, kündigte Schwarz an. Gegenüber der APA lobte Schwarz das Team der JA Josefstadt, das seit dem Wassereintritt „hervorragendes Krisenmanagement“ 

Die internen, aber auch externen Verlegungen betreffen laut einer Sprecherin des Justizministeriums "deutlich unter 100 Inhaftierte". Wie das Ministerium am Freitag erklärte, seien alle von ihnen nun "im Raum Wien und Umgebung" untergebracht.

Dach nicht ordentlich abgedeckt

Der Wassereinbruch hatte sich infolge der starken Regenfälle am Mittwoch im Bereich von Sanierungsarbeiten am Gebäude ereignet. Wie aus informierten Kreisen zu erfahren war, dürften Bauarbeiter im Dachbereich für Flämmarbeiten offen gelegte Flächen vermutlich nicht ordentlich abgedeckt gehabt haben.

Als die heftigen Regengüsse einsetzten, drang dann Wasser ins Innere. Betroffen war vor allem das oberste Stockwerk der JA. Es kam zu Stromausfällen. Die am stärksten betroffenen Abteilungen wurden notgedrungen geschlossen.

Sicherheit der Inhaftierten

Die allgemeine Sicherheit sowie die Sicherheit der Inhaftierten und Beschäftigten in der Justizanstalt sei zu jedem Zeitpunkt gegeben gewesen. "Sämtliche diesbezüglich erprobten Abläufe wurden erfolgreich umgesetzt", wurde betont.

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