Blutiger Freitag: Als der Wiener Justizpalast brannte

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Wie ein Gerichtsurteil zu Massendemonstrationen mit tragischem Ausgang führte.

Der Brand des Justizpalastes am Freitag, dem 15. Juli 1927, begann mit einem Urteil, das die Massen entflammte. Die drei Mitglieder der rechtsgerichteten Frontkämpfervereinigung, die bei einem Zusammenstoß mit Sozialdemokraten im burgenländischen Schattendorf einen unbewaffneten kroatischen Hilfsarbeiter und ein Kind erschossen hatten, waren am Vortag freigesprochen worden. Für viele ein Skandal.

Am 15. Juli füllte sich der Ring rasch mit Demonstranten, die größtenteils der Wiener Arbeiterschaft angehörten, und der Volkszorn richtete sich bald gegen den Justizpalast. „Ein tragisches Mißverständnis“, wie die Arbeiterzeitung schrieb. Denn hier wurden in erster Linie zivilrechtliche Fälle behandelt.

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