Israel beim ESC: Das sagt Wiens Bürgermeister Ludwig
Israel darf beim Song Contest in Wien teilnehmen, das wurde heute via Abstimmung bei der Generalversammlung der European Broadcasting Union (EBU) entschieden. Im Wiener Rathaus hat man die Entscheidung schon mit Spannung erwartet.
"Ich begrüße die Entscheidung, dass Israel am ESC teilnehmen wird ausdrücklich", sagt Wiens Bürgermeister Michael Ludwig (SPÖ) in einer ersten Reaktion zum KURIER. "Israelische Künstlerinnen und Künstler sollen und werden bei uns immer ihre Darbietungen durchführen können“.
Generell sei er skeptisch, was den Boykott von Künstlerinnen und Künstlern angeht –"insbesondere, wenn es ihre Herkunft betrifft". Einem erfolgreichen ESC stehe aus seiner Sicht nichts mehr im Weg. Und: "Wien wird erneut unter Beweis stellen, dass es ein großartiger Gastgeber für Menschen aus aller Welt ist, bei dem sich alle wohl und sicher fühlen."
Auch Wiens Wirtschaftsstadträtin Barbara Novak zeigte sich erfreut: „Wien steht für Offenheit, Vielfalt und kulturellen Dialog. Für uns sind das Werte, die gerade jetzt wichtiger denn je sind. Der Eurovision Song Contest in Wien wird ein starkes Zeichen für Zusammenhalt und gegen jede Form von Ausgrenzung setzen. Wien hat mehrfach bewiesen, dass es sich als Weltbühne präsentieren kann – und dabei solidarisch, nachhaltig und inklusiv ist."
Unklarheit im Vorfeld
Eine klare Sache war das aber in den vergangenen Wochen nicht immer. Während man sich beim Wien Tourismus und der Stadt Wien auf die schönen Seiten einer "Host City" fokussierte und sich fast euphorisch in die Planungen stürzte, hörte man aus dem Bund immer wieder Bedenken. Besonders in der ÖVP hätte es einige gegeben, die bei einem Ausschluss Israels für eine Absage des ESC plädiert hätten.
Debatte gleich nach dem Sieg
Gleich nach dem letztjährigen Song Contest war eine Debatte zur Haltung Österreichs zu Israel und Gaza entbrannt – entfacht von Sieger JJ selbst. Gegenüber der spanischen Zeitung El Pais hatte er sich gewünscht, dass der Song Contest nächstes Jahr in Wien ohne Israel stattfinde. Mehrere Politiker distanzierten sich davon. Der Sänger bedauerte später ein mögliches "Missverständnis", der ORF tat es als "Privatmeinung" ab.
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