Iran: Wien kündigt weltweit erste Jina-Mahsa-Amini-Straße an
Auf ihrem Grab steht: "Du bist nicht gestorben, dein Leben wird ein Code sein." Und das wurde er. Der Name Jina Mahsa Amini ist zum Codewort für die aktuelle iranische Freiheitsbewegung geworden, die seit über acht Monaten gegen das repressive Regime im Iran protestiert. Hunderte Menschen wurden seither im Rahmen der Proteste getötet, Tausende sind in Haft und: Derzeit findet eine regelrechte Hinrichtungswelle statt.
Auslöser war der Tod der iranischen Kurdin Mahsa Amini - ihren kurdischen Namen Jina durfte sie wegen der Diskriminierung von Kurden im Iran nicht offiziell führen. Die 22-Jährige hatte ihr Kopftuch nicht ordnungsgemäß getragen und wurde von der Sittenpolizei in Teheran verhaftet und massiv misshandelt. Kurz darauf starb sie - wie geleakte Dokumente zeigen, in Folge von Hirnblutungen und einem Schädelbruch.
Solidarisch mit Protestbewegung
Als Menschenrechtsstadt setzt Wien nun als erste Stadt weltweit ein solidarisches Zeichen. "Es ist ein Kampf um Freiheit, um Demokratie und vor allem: um Selbstbestimmung. Mit all diesen mutigen Protestierenden wollen wir uns als Stadt Wien solidarisieren, indem wir der Bewegung durch Jina Mahsa Amini einen dauerhaften Platz in unserer Stadt garantieren", erklärt SP-Gemeinderätin Marina Hanke.
NEOS-Frauensprecherin Dolores Bakos ergänzt: Es ist besorgniserregend und zutiefst abzulehnen wie viele Menschen, allen voran Frauen, Gewalt, Verhaftungen, Folter und Mord durch das brutale Regime ausgesetzt sind. Solidarität bedeutet, dass wir uns gemeinsam für Freiheit und Gerechtigkeit einsetzen, denn Freiheit ist unteilbar und endet nicht an den Grenzen eines Landes."
Die Mahsa-Amini-Straße soll vorrausichtlich in der Donaustadt zu finden sein. SPÖ und NEOS bringen in der kommenden Gemeinderatssitzung am 24. Mai eine Resolution ein, die die Benennung der Straße fordert. Der Antrag für die Benennung der Straße soll im Juni in der Donaustadt eingebracht werden.
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