Innenministerium: Fast 400.000 Euro für Terrortipps

Innenministerium: Fast 400.000 Euro für Terrortipps
Inseratenkampagne mit Verhaltenstipps, der Großteil des Geldes floss in den Boulevard. Kein Geld für "kritische Medien".

Knapp 350.000 Euro für Printmedien und 13.000 Euro für Onlinemedien - das ist die (vorläufige) Zwischenrechnung für die umstrittene Anti-Terror-Kampagne des Innenministeriums. Darin wurden Verhaltenstipps für mögliche Terroranschläge gegeben. Das Ressort von Herbert Kickl (FPÖ) beruft sich dabei auf Aussagen des Bundeskriminalamts-Chefs Franz Lang und des Kriminalpsychologen Thomas Müller, die eine entsprechende Vorbereitung für wirksam halten.

In einer Anfrage der SPÖ-Sicherheitssprecherin Angela listet das Ressort genau auf, wer bisher wie viel Geld bekommen hat: 107.000 Euro für die Kronenzeitung, 93.000 Euro erhielt "Österreich".

Kein Geld für "kritische Medien"

Auch in den "Vorarlberger Nachrichten", den "Salzburger Nachrichten", der "Tiroler Tageszeitung", der "Kleinen Zeitung", den "OÖ Nachrichten" und in "Heute" (33.500 Euro) gab es im September Einschaltungen, außerdem in den beiden von Christian W. Mucha herausgegebenen Branchenblättern "ExtraDienst" und "FaktuM". Diesmal nicht inseriert wurde demnach in "heimattreuen" Medien. Keine Werbung geschalten wurde in KURIER, Standard und Falter, die kurz zuvor in einem Mail des Ressortsprechers als "kritische Medien" eingestuft wurden.

Innenministerium: Fast 400.000 Euro für Terrortipps

Lueger stellte Anfrage

Dass man im Fall eines Terroranschlags flüchten, sich verstecken, den Notruf wählen und sich in letzter Konsequenz verteidigen sollte, vermittelte Kickl den Bürgern auch auf 505.100 Infokarten und 11.500 Flyern. Dafür musste das Ministerium zusammen 5.232 Euro aufwenden. Gestaltet wurde die Kampagne von der für Grafik- und Kommunikationsdesign zuständigen Abteilung des Innenministeriums, eine Agentur wurde nicht beauftragt.

Laut Anfragebeantwortungen sind die Planungen für weitere Inserate noch nicht abgeschlossen. "Die Informationskampagne ist zum Zeitpunkt der Anfragebeantwortung noch nicht abgerechnet", heißt es darüber hinaus.

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