Weniger Impfdosen als in der Vorsaison
„Wir haben keinen Impfstoff für Dezember“, heißt es aus dem Büro von Gesundheitsstadtrat Peter Hacker (SPÖ). Zudem stünden für Wien satte 170.000 Impfdosen weniger zur Verfügung als in der Vorsaison: Damals wurden rund 400.000 Impfdosen auf Kosten der Stadt besorgt.
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Zuständig sei die Stadt nur für „TownTown“, das ein Zusatzangebot zum Service der ÖGK und den Hausärzten darstelle. „Wenn wir mehr Impfdosen abrufen können, werden wir das für den Dezemberbetrieb von ,TownTown‘ natürlich machen“, sagt ein Sprecher des Stadtrats. Derzeit sehe es aber nicht danach aus.
ÖGK gibt Entwarnung
Die ÖGK versucht indes zu beschwichtigen: „Bei einigen niedergelassenen Ärzten ist der Impfstoff aus, aber es gibt Stellen, wo noch genügend vorhanden ist“, sagt eine ÖGK-Sprecherin gegenüber dem KURIER. Wer sich impfen wolle, könne das weiterhin tun. Die ÖGK verweist auf die Telefonhotline, die offene Termine und verfügbare Impfdosen vermittelt.
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Zudem sei erst die Hälfte des gesamten Grippeimpfstoffs verbraucht worden. Das heißt: Etwa 500.000 Stück sind noch im Umlauf. Wo, ist allerdings nicht ganz klar. Jedenfalls kann in vier Bundesländern – darunter Wien – kein Impfstoff mehr nachbestellt werden.
Keinen Einfluss auf Bestellmengen
Die ÖGK gibt an, die Stadt Wien habe Einfluss auf die Bestellmengen gehabt. Nur beschränkt, entgegnet das Büro des Gesundheitsstadtrats: „Wir bestellen den Impfstoff nicht. Wir können das nur für ,TownTown‘ und betriebliche Einrichtungen tun.“
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Das Angebot der Stadt, auch auf das Impfzentrum Schrödingerplatz zurückzugreifen, sei von der ÖGK nicht angenommen worden. Das Zentrum sei deshalb geschlossen worden, das Personal habe sich andere Jobs gesucht. Für die Impfstelle „TownTown“ wiederum seien aus Personalgründen nicht mehr Impfungen möglich.
Niedergelassene Ärzte bestellen ihren Impfstoff hingegen über die Ärztekammer. Laut Berichten des ORF beklagen auch diese in Wien einen Mangel. Wenn der eigene Hausarzt keinen Impfstoff mehr hat, könne man sich an andere Ordinationen und Organisationen wenden, die die Impfung anbieten, so die ÖGK.
Ob eine Umverteilung des vorhandenen Impfstoffs über die Bundesländergrenzen hinweg eine Option wäre, ist derzeit nicht bekannt.
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