In den Schulen sind die Läuse los

Den angebrochenen Schultag darf Niklas nicht weiter in seiner Klasse in der VS Stiftgasse verbringen. Der Zehnjährige hat
Läuse und könnte seine Banknachbarn anstecken. Mama Manuela Arndorfer nimmt ihren Sohn mit nach Hause, wo schon das Lausshampoo wartet. Sie zählt zu den gewissenhaften Eltern und meldete den Befall sofort der Schulleitung. "Sehr vorbildhaft", lobt die Direktorin Maria-Theresia Strouhal. "Es ist sehr wichtig, dass uns die Eltern, mitteilen, wenn sie bei ihren Kindern Läuse entdecken. Nur so können wir rechtzeitig reagieren. Niemand muss sich schämen."
In der VS Stiftgasse hatten seit Schulbeginn etwa 20 Kinder mit den lästigen Insekten zu kämpfen. Direktorin Strouhal ist das schon gewohnt: "Es ist jedes Jahr dasselbe." Sie versucht gemeinsam mit Lehrern, Schulärztin und Eltern die Ausbreitung der Läuse zu stoppen. Auch der Elternverein informiert auf der Schulhomepage mit einem eigenen "Laus-Link".
Verbreitung

Einige weitere Wiener Schulen haben ebenfalls Probleme mit Läusen. "Läuse gibt es das ganze Jahr, besonders dort, wo viele Menschen zusammenkommen", sagt Andreas Flaschner, Leiter der Desinfektionsanstalt der Stadt Wien. Bei ihm können Eltern ihre Kleinen entlausen lassen. "Kinder stecken oft ihre Köpfe zusammen - gerade zu
Schulbeginn. Dieses Sozialverhalten begünstigt die Verbreitung der Tiere", erklärt Flaschner.
Um die Schule wieder besuchen zu dürfen, müssen betroffene Kinder eine Bestätigung von Gesundheitsamt, Hausarzt oder Flaschners Leuten mitbringen. Auch mit handelsüblichen Präparaten kann Läusen der Garaus gemacht werden. Vor Schulbeginn rüsten sich Apotheken mit Lausshampoos. "So wie man vor
Weihnachten Christbaumkugeln kauft, bestellen wir im Herbst Mittel gegen Läuse", sagt Reinhard Becker von der Babenberger-Apotheke.
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