Im Zeichen von Geschmack und Umwelt: Gemüse darf hässlich sein
Zu klein, zu groß, ein bisschen krumm oder auch beschädigt: nicht alle genießbaren Lebensmittel schaffen es zum Endabnehmer. Ihre Reise endet oftmals schon vor dem Weiterverkauf an den Lebensmittelhandel. Der Grund dafür sind EU-Richtlinien. Was nicht ins Maß passt, wird entsorgt.
Am Donnerstag, den 14. September plant der Samariterbund zwischen 9 und 15 Uhr eine Aktion, um der hohen Lebensmittelverschwendung entgegenzuwirken. Gemeinsam mit Freiwilligen werden auf den Feldern des BioHofs Adamah im Marchfelder Glinzendorf Hokkaido-Kürbisse geerntet, die es aufgrund ihres Aussehens nicht in den herkömmlichen Lebensmittelhandel schaffen würden.
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„Die Ernte unserer Hokkaidos ist grundsätzlich erledigt. Zurück bleiben leider immer zahlreiche Exemplare, die zu klein, zu groß oder ein bisserl zu krumm bzw. zu beschädigt für den Endabnehmer sind“, sagt Gründer Gerhard Zoubek.
Geschmacklich besteht jedenfalls kein Unterschied zu „normalem“ Gemüse. Die Ernte kommt den Sozialmärkten zugute und wird am Nachmittag von der NGO selbst ausgeliefert.
Sozialmärkte als Ausweg
Immer mehr Menschen können sich die hohen Lebensmittelpreise nicht mehr leisten und weichen gezwungenermaßen auf günstigere Sozialmärkte aus. Der Samariterbund versucht, Lebensmittelspenderinnen und -spender für sich zu gewinnen, damit Kundinnen und Kunden weiterhin versorgt werden können.
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„Mit dieser Aktion könnten wir unsere Kundinnen und Kunden mit regionalen, saisonalen und vor allem zu hundert Prozent Bio-Produkten versorgen. Es geht uns dabei auch um Wertschätzung für Lebensmittel“, meint Oliver Löhlein, der Geschäftsführer des Samariterbund Wiens. Allein in Österreich landen laut Erhebungen des Bundesministeriums für Klimaschutz immer noch 157.000 Tonnen Lebensmittel sowie Speisereste im Müll. Brot, Süß- und Backwaren werden, gefolgt von Obst und Gemüse, am häufigsten entsorgt.
Eine Anmeldung zur Hokkaido-Ernte ist unter ehrenamt@samariterwien.at möglich.
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