Hundesteuer: "Tierschutz vergessen"

Hundesteuer: "Tierschutz vergessen"
Der Tierschutzverein kritisiert die aktuelle Gebührenerhöhung: Es sollte eine Staffelung der Abgabe je nach der Herkunft der Tiere geben.

Der beste Freund des Menschen wird in Wien zu einem teuren Gefährten: Die Ankündigung von Umweltstadträtin Ulli Sima (SPÖ), die Hundesteuer ab 1. Jänner 2012 um rund 65 Prozent auf 72 Euro zu erhöhen, sorgt für viel Kritik des Wiener Tierschutzvereins (WTV) und des Österreichischen Hundehalterverbandes (ÖHV).

WTV-Präsidentin Madeleine Petrovic fordert eine Staffelung der Abgabe je nach der Herkunft der Tiere: "Ein Hund, der im Osten qualvoll gezüchtet wurde, muss teurer sein." Petrovic zufolge könnte damit der Handel mit Welpen aus osteuropäischen Staaten eingeschränkt werden. Voraussetzung dafür sei die Einführung eines Herkunftsnachweises - den auch der ÖHV fordert. Eine Steuerbegünstigung solle es für ältere Vierbeiner aus Tierheimen geben. "Die Tiere wären leichter vermittelbar", sagt Petrovic. Das hätte einen zweifachen Effekt: Hunde müssten kürzer im Heim ausharren; durch weniger Vierbeiner im Heim würden die Betreuungskosten, die die Stadt mitträgt, sinken. "Auf den Tierschutz wurde vergessen", sagt Petrovic, die alle Verantwortlichen zu einem Runden Tisch einlädt.

Höchstgrenze

Der ÖHV plädierte am Dienstag für eine bundeseinheitliche Höchstgrenze, um der "Steuereintreiberei" einen Riegel vorzuschieben. Hans Mosser, Präsident des ÖHV, denkt dabei an einen Betrag zwischen "30 und 40 Euro". Außerdem kritisiert er die Kostenrechnung der Stadt. Hunde würde nicht nur Ausgaben (für Reinigung etc.) verursachen, sondern seien ein großer Wirtschaftsfaktor und hätten eine immense gesellschaftliche Bedeutung.

Mehr zum Thema

  • Hauptartikel

  • Hintergrund

  • Interview

  • Hintergrund

Kommentare