Heiß auf Ed: Fans schmolzen nicht nur wegen des Popstars dahin
34 Grad, aufgeheizter Asphalt und Zehntausende Fans, die auf Popstar Ed Sheeran brannten. Dienstag, um 14 Uhr, tummelten sich bereits rund 1000 Menschen vor dem Ernst-Happel-Stadion. Sie wollten die besten Plätze für das Konzert ergattern.
Am Nachmittag verschwand zwar die Sonne hinter den Wolken, was ein bisschen Erleichterung brachte. Die Schwüle blieb aber. Unter den Fans waren immer wieder Sanitäter zu sehen, die vorbeihuschten. Denn bereits in den frühen Morgenstunden fanden sich die ersten Mitarbeiter des Roten Kreuzes ein, um die Fans in den Warteschlangen zu versorgen.
„Um 8 Uhr früh haben wir mit der Erstbetreuung begonnen“, erklärt stellvertretender Einsatzleiter Georg Geczek. Insgesamt 134 Mitarbeiter waren im Einsatz, darunter befanden sich vier Notärzte. Jene Besucher, die sich aus der Warteschlange lösten, um sich kurz in den Schatten zu setzen, erhielten sogar Nummerierungen und konnten sich danach wieder einreihen.
Kaja Bienzle, Simon Brandel und Lea Bienzle hatten sich gegen die schwülen Temperaturen ihr Wasser selbst mitgebracht. Um 11.30 Uhr stellten sie sich bereits an. „Die Tickets haben wir vor 13 Monaten gekauft“, erklärten sie. Im Stadioninneren wollten sich die Drei gleich mit Flüssigem versorgen: „Auch wenn es sauteuer ist.“
Kreislaufprobleme
Über Kreislaufprobleme klagten dann doch einige Besucher. Insgesamt 151 Fans mussten von den Sanitätern behandelt werden, die meisten davon waren direkt beim Konzert kollabiert. Fünf Patienten wurden in ein Krankenhaus gebracht.
„Wir sind bedacht, dass die Zeit vom Notruf bis zum Eintreffen des Patienten nie länger als fünf Minuten dauert“, erklärte Georg Geczek vor dem Start. Laut dem Experten kommt es vor allem bei jungem Publikum kombiniert mit der Hitze öfters zu Kreislaufproblemen. „Wir haben es 2015 beim One Direction-Konzert gesehen“, erzählt er. 400 Patienten mussten damals versorgt werden. Denn durch die Übersensibilisierung und dem Entgegenfibern ist der Körper bei den heißen Temperaturen einer noch größeren Belastung ausgesetzt.
Auch beim Ed Sheeran-Konzert hatte sich das Rote Kreuz auf ein vermehrt junges Publikum eingestellt. Um den Blutkreislauf auf Touren zu halten, stellte der Veranstalter neben der Bühne Wasserschläuche bereit.
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