Haustür der Ex als Urinal: „Das war der Hund“
Eine „intakte“ Beziehung stellt man sich anders vor. Dennoch nennt sie der 40-jährige Angeklagte am Montag im Landesgericht für Strafsachen in Wien so: „Montag bis Donnerstag war sie intakt. Am Freitag nicht mehr. Am Montag ist es dann von vorne losgegangen.“
Warum er jetzt wegen Stalkings, gefährlicher Drohung und Sachbeschädigung angeklagt ist – und in U-Haft sitzt –, kann er sich nicht so recht erklären. Zu seiner Entlastung schildert er akribisch jede Station der sechsjährigen „Beziehung“. Dazu bietet er Foto- und Videobeweise.
Richter Stefan Erdei kommt bei den Schilderungen kaum zu Wort. Einzig den Einwand „In welchem Jahr sind wir jetzt?“, lässt der Angeklagte in seinen ausschweifenden Schilderungen gelten.
Tatsächlich gab es erst eine Affäre mit der (verheirateten) Frau, die in einer Beziehung mündete. Doch die Frau war hin- und hergerissen, kehrte immer wieder zu ihrem Mann zurück. „Toxisch, teils unterstes Niveau – aber das ist nicht strafbar“, sagt der Anwalt.
Überraschung
Doch irgendwann standen der „Beziehung“ drei einstweilige Verfügungen entgegen. Wegen Sachbeschädigung (ein zerrissener BH) wurde der Mann bereits verurteilt. Doch nun geht es um einen kaputten Zaun, eine beschädigte Haustür, ständige Besuche daheim und am Arbeitsplatz. Und um angebliches regelmäßiges Urinieren vor der Tür. „Das war der (Hunde-)Verehrer der S. (Hundedame, die einst gemeinsam angeschafft worden war, Anm.)“, sagt der Angeklagte.
Regelmäßig hinterließ er Geschenke am Rasen. Blumen, Spielzeug und eine Bibel. „Sie hat die Geschenke angenommen“, erklärt er.
Er schrieb ihr: „Mögest du von einem Auto erfasst werden und im Rollstuhl sitzen.“ „Das hat sie auch getan“, rechtfertigt sich der Angeklagte.
Vertagt.
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