12.000 gedachten in Wien der Opfer
Mit einer Schweigeminute ging Sonntagabend die Wiener Kundgebung für Frankreichs Terroropfer zu Ende. „Es lebe die Solidarität in Europa“, hatte die Schauspielerin Elisabeth Orth kurz zuvor die von ihr und ihrem Kollegen Peter Matić verlesene Erklärung der Bundesregierung beendet. Die Flaggen am Bundeskanzleramt wehten auf Halbmast.
Rund 12.000 Menschen waren auf den Ballhausplatz gekommen, um der Opfer des Terrors in Frankreich zu gedenken. Zur Kundgebung, die auch ein starkes Zeichen für Demokratie und Pressefreiheit setzte, hatten die Bundesregierung und die Religionsgemeinschaften geladen. Die Spitzenvertreter von Politik und Religion zeigten sich mit ihrer Anwesenheit solidarisch mit den Opfern von Paris, überließen die Bühne allerdings den Schauspielern.
Bilder der Gedenkveranstaltung
Mitglieder des Burgtheater-Ensembles und der Chor der Wiener Staatsoper sorgten für den künstlerischen Rahmen, während von den Teilnehmern der Kundgebung Hunderte „Je suis Charlie“-Plakate in den Wiener Abendhimmel gehalten wurden.
Einer von ihnen, der Austro-Franzose Geza Terner, 40, sagte zum KURIER: „Es ist wichtig, ein Zeichen gegen die Wut zu setzen. Die größte Gefahr ist, dass man Islamisten und Moslems verwechselt.“ Die Studentin Nadja Herscovici meinte: „Es wäre ein falsches Zeichen, einfach zu Hause zu bleiben angesichts solcher Dinge. Es geht auch in Wien um Solidarität mit Frankreich.“
Zweite Kundgebung
Diese Solidarität war auch schon am Nachmittag vor der französischen Botschaft am Wiener Schwarzenbergplatz ausgedrückt worden. Hunderte hatten sich versammelt, um mit Blumen oder Kerzen ihre Trauer und Verbundenheit zu zeigen, ehe sie sich der großen Gruppe Gleichgesinnter am Ballhausplatz anschlossen.
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