Gesuchter Mörder im Prater verhaftet
Ein weltweit gesuchter Mörder ging der Wiener Polizei am Dienstag Abend eher zufällig ins Netz. Der Slowene, der in seinem Heimatland Bosnien-Herzegowina im Jahre 1994 wegen Mordes verurteilt wurde, war nach dem Richterspruch untergetaucht. Unter welchen Umständen er dem Gefängnis entkommen konnte, war vorerst unklar.
In Wien dürfte der 39-jährige Feliks P. zumindest eine Zeit lang als U-Boot gelebt haben. Laut einem Kriminalisten war er nirgends offiziell gemeldet, auch ist er bisher nicht polizeilich aufgefallen.
Am Dienstag war im Prater eine „Prostitutionsstreife“ der Kripo in zivil unterwegs. Die beide Beamte beobachteten, wie ein Mann einer der dortigen Damen ins Gesicht schlug und mit deren Handtasche die Flucht ergriff. Sie liefen ihm hinterher, konnten ihn rasch überwältigen und die Handschellen anlegen.
Auf der Polizeiinspektion wurde sein Reisepass routinemäßig in das internationale Fahndungssystem EKIS eingegeben. Die Beamten staunten nicht schlecht, denn gegen den 39-Jährigen bestand ein Haftbefehl wegen Mordes. Der Mann wurde daraufhin in das Landesgericht überstellt. Die Staatsanwaltschaft Wien hat in Bosnien die Übersendung des Haftbefehls beantragt. Darin sollen sich dann weitere Informationen über den Ablauf der Tat befinden. Anschließend dürfte er in seine Heimat ausgeliefert werden.
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