Gut gehütetes Geheimnis gelüftet: Der Privattunnel vom Schwedenplatz

Gut gehütetes Geheimnis gelüftet: Der Privattunnel vom Schwedenplatz
Was in Salzburg mit dem Porsche-Tunnel unter dem Kapuzinerberg heiß diskutiert wird, existiert mitten in Wien seit 35 Jahren. Und was das Ganze mit dem Bawag-Skandal zu tun hat.

Es ist eines dieser toten Augen der Stadt, die einen stumm anblaffen. Ein schwarzes Garagentor, billig ornamentiert, zu billig und eng eigentlich für die protzigen SUVs, die sich  durchzwängen müssen.

Die vergilbten Schilder warnen eindringlich und mehrfach: „Hier wird abgeschleppt!“, „Ausfahrt freihalten!“. Eine Parkverbotstafel markiert zusätzlich den Leerraum auf dem historischen Pflaster. Alles schreit: „Geht weg,  es gibt nichts zu sehen!“ 

Es ist nur scheinbar eine von Tausenden wesenlosen Einfahrten Wiens. Niemand kann ahnen, dass sich hinter diesem Eisentor am malerischen Hafnersteig mitten im Herzen Wiens – nur  einen Steinwurf vom Eissalon am Schwedenplatz entfernt – nicht bloß ein Garagenplatz verbirgt, sondern ein gut gehütetes Geheimnis, das Jahrzehnte überdauert hat.  Denn es handelt sich  um das Tor zu einem Privattunnel, der vor 35 Jahren errichtet wurde – und damit den Bogen spannt zum aktuell höchst umstrittenen Porsche-Privattunnel unter dem Salzburger Kapuzinerberg.   

Dem KURIER gelang es, dieses Geheimnis – das selbst den Aufdeckern des Bawag-Skandals verborgen blieb – zu lüften. Denn dies ist auch eine Geschichte über  Bonzentum und Privilegien  im Roten Wien. 

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