Gastronomie: Der Umzug des glücklichen Buddhas
Und plötzlich ist er weg, der glückliche Buddha. Seit Wochen steht das Geschäftslokal am Mariahilfer Gürtel 9 im 15. Bezirk leer. Die rote Markise am Eingang ist weg, genauso wie die Möbel. Nur noch die kulinarischen Auszeichnungspickerl an der verglasten Eingangstüre sind da.
Seit 1994 befand sich im Erdgeschoß das mittlerweile in die Jahre gekommene Dim-Sum-Restaurant „Happy Buddha“. Der Hauseigentümer plant eine Zinshaus-Revitalisierung. Neue Wohnungen, vielleicht für Studenten, entstehen, heißt es. Denn der 15. Bezirk sei aufstrebend und jung.
Jung fühlt sich Wai Man Wong mit 70 Jahren nicht. Aber aufhören wollen er und seine Frau trotzdem nicht. „Mein erstes Restaurant eröffnete ich 1988 in der Kaiserstraße, dort lernte ich meine Frau kennen“, sagt Wong. Und Tochter Fiona (30) erzählt weiter: „Meine Mutter soll soviel gegessen haben, dass mein Vater als Chefkoch aus der Küche blickte, um zu sehen, wer so viel essen kann“. Sie wird das Happy Buddha am 9. Oktober neu öffnen – nur zwei Häuser weiter am Mariahilfer Gürtel 17.
Kantonesisches
Berühmt war das Lokal für kantonesische Küche aus der Provinz Guangdong. Also auch aus der Handelshauptstadt Guangzhou, aus Hongkong und Macau.
Neben chinesischen und Wiener Stammgästen kamen Politiker wie Wolfgang Schüssel vorbei – und andere Gastronomen. Schauspieler und Gastronom Hanno Pöschl liebte etwa die kantonesischen Innereien von Wong, der ursprünglich aus Hongkong kommt. Der „Buddha“ hatte keine kitschige chinesische Einrichtung, aber authentisches Essen. Dazu gehörten eben auch Entenzungen und Hühnerfüße.
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