Gastpatienten: Gespräche zwischen Wien und NÖ gehen im Jänner weiter
Auf die Frage, ob es zukünftig eine gemeinsame Gesundheitsregion Ost, um Gastpatienten besser versorgen zu können, geben werde, gibt es noch keine Antwort. Bei einem gemeinsamen Gespräch am Mittwoch zwischen Wiens Gesundheitsstadtrat Peter Hacker (SPÖ) und seinem niederösterreichischen Pendant Anton Kasser (ÖVP) konnte noch keine Einigung erzielt werden.
Allerdings gebe es „ein Verständnis und ein Interesse für eine gemeinsame Gesundheitsregion“, sagt Hacker. „Das Gespräch wird im Jänner fortgesetzt.“
Aus Niederösterreich ist hingegen zu hören, dass man keinen Schritt weiter gekommen sei, die Fortführung der Gespräche wird aber bestätigt.
Vorwürfe
Dass es hinter den Kulissen rau zugehen dürfte, hatte sich erst am Tag vor dem Gespräch gezeigt. In Zeitungsberichten war behauptet worden, dass ein niederösterreichischer Krebspatient nach „jahrelanger und guter Versorgung im Wiener AKH“ sich für Nachbehandlungen seiner Operationen ein Spital in Niederösterreich suchen müsse. Matthias Zauner, ÖVP-NÖ-Geschäftsführer, hatte Hacker daraufhin Herzlosigkeit unterstellt.
Dieser würdigte diesen Angriff selbst auf Anfrage mit keiner Antwort.
Im AKH widersprach man den Ausgangsberichten ohnehin. Dem Patienten sei lediglich empfohlen worden, weitere Therapien wohnortnahe durchführen zu lassen – Usus, wie aus dem Spital zu hören ist, da das meist im Sinne der Patienten ist. Da die Wünsche des betroffenen Patienten nun bekannt seien, könne er seine Therapie im AKH fortsetzen.
Debatte schwelt bereits länger
Seit Herbst ist die bereits zuvor schwelende Debatte um Gastpatienten endgültig entbrannt. SPÖ-Bürgermeister Michael Ludwig forderte im September eine gemeinsame Gesundheitsplanung, da Wien 610 Millionen Euro nach Abzug der Finanzausgleichsmittel selbst finanzieren müsse. In Niederösterreich und Burgenland widerspricht man dieser Darstellung.
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